Die Insel Borkum aus der Luft © picture alliance/dpa Foto: Sina Schuldt

LBEG bewilligt weitere Erdgasförderung in der Nordsee

Stand: 03.08.2022 14:28 Uhr

In der Nordsee vor Borkum darf in einem weiteren Feld Erdgas gefördert werden. Das hat das Niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie jetzt bewilligt.

Damit haben die Unternehmen One-Dyas, Hansa Hydrocarbons Ltd. und Neptune Energy Germany B.V. gemeinsam das Recht, in dem zweiten Feld Erdgas zu fördern, teilte das Landesamt am Mittwoch in Hannover mit. Das Erdgasfeld ist rund zwölf Quadratkilometer groß und liegt etwa 25 Kilometer vor der ostfriesischen Insel Borkum unweit niederländischer Gewässer. Experten gehen davon aus, in diesem Feld fünf bis sieben Milliarden Kubikmeter förderbares Erdgas zu finden.

Bohrungen sind vorerst nicht erlaubt

Bevor die Unternehmen in den Meeresboden bohren dürfen, müssten zunächst - entsprechend des Bundesberggesetzes - Betriebspläne eingereicht und in weiteren Verfahren zugelassen werden, hieß es. Dafür sei ein Planfeststellungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung und die Beteiligung der Öffentlichkeit notwendig. Diese Verfahren laufen parallel. Das niederländische Unternehmen One-Dyas hatte schon eine Bewilligung für ein anderes Feld bei Borkum erhalten. Gegen das geplante Erdgasprojekt in der Nordsee laufen Klagen.

Umweltschützer befürchten Schäden am Ökosystem Wattenmeer

Umweltschutzverbände hatten erst vor Kurzem die Vorhaben scharf kritisiert und vor erheblichen Schäden am Ökosystem Wattenmeer gewarnt. Die Bewilligung ist laut dem Landesamt bis zum 31. Dezember 2042 gültig. Sie ende vorzeitig am Ende jenen Jahres, in dem es in Deutschland "keine einheimische Nachfrage nach Erdgas" mehr gebe. Damit werde der Klimaschutzentscheidung des Bundesverfassungsgerichts und dem Klimaschutzgesetz Rechnung getragen, hieß es.

Weitere Informationen
Luftbild vom Schleswig-Holsteinischen Nationalpark Wattenmeer © picture alliance | Knut Niehus

Das Wattenmeer: Von der Müllhalde zum Weltnaturerbe

Umweltzerstörung bringt das schleswig-holsteinische Wattenmeer in den 60ern in Gefahr. Das ruft Naturschützer auf den Plan. (15.06.2022) mehr

Das Wattenmeer und ein Priel bei Ebbe. © LKN-SH/ Nationalparkverwaltung Foto: Martin Stock

Das Wattenmeer: Ein einzigartiger Lebensraum

Die flache Küstenregion der Nordsee fällt bei Ebbe trocken und ist Heimat für zahlreiche Tiere und Pflanzen. (15.06.2022) mehr

Eine Luftaufnahme zeigt die Insel Borkum. © picture alliance/dpa/Sina Schuldt Foto: Sina Schuldt

Grüne: Gas vor Borkum würde nur ein Prozent des Bedarfs decken

Die geplante Förderung diene "definitiv nicht der Versorgungssicherheit". Borkum, Juist und Verbände reichen Klage ein. (15.07.2022) mehr

Luftaufnahme von Borkum. © picture alliance/Ingo Wagner | Ingo Wagner Foto: Ingo Wagner

Althusmann: Förderung aus Nordsee soll Gasversorgung sichern

Niedersachsens Wirtschaftsminister hat eine Erklärung unterzeichnet, um das umstrittene Projekt vor Borkum voranzutreiben. (08.07.2022) mehr

Hohenhameln: Rauch steigt aus dem Kühlturm vom Kraftwerk Mehrum im Landkreis Peine- © dpa-Bildfunk Foto: Julian Stratenschulte

Gaskrise: Kohlekraftwerk Mehrum ist wieder am Netz

Die Anlage im Landkreis Peine läuft als erste wieder. Für Landesenergieminister Lies ein wichtiger wie schmerzhafter Schritt. (01.08.2022) mehr

Jederzeit zum Nachhören
Blick auf den Lappan, das Wahrzeichen der Stadt Oldenburg. © NDR Foto: Julius Matuschik
8 Min

Nachrichten aus dem Studio Oldenburg

Was in Ihrer Region wichtig ist, hören Sie in dem Mitschnitt der 15:00 Uhr Regional-Nachrichten auf NDR 1 Niedersachsen. 8 Min

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 03.08.2022 | 09:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Gas

Energie

Mehr Nachrichten aus der Region

Ein Polizeiauto steht in der Großen Straße in Verden in der Nähe einer zerstörten Bankfiliale. © Maren Momsen, NDR Foto: Maren Momsen

Geldautomat in Verden gesprengt: Keine weiteren Sprengsätze

Die Polizei hatte zunächst vermutet, dass sich in dem Gebäude ein zweiter Sprengsatz befinden könnte. Die Täter sind auf der Flucht. mehr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen