IG Metall und Airbus verhandeln am Montag weiter
Airbus will 6.000 neue Arbeitsplätze schaffen - aber auch im Werk in Stade? Hinter den Toren werden von der Gewerkschaft Streiks vorbereitet.
Gewerkschaft und Betriebsräte wollen in den unbefristeten Arbeitskampf, falls in der nächsten Verhandlungsrunde am 31. Januar kein Ergebnis in Sachen Standortsicherung erzielt wird. Über die geplanten 6.000 Neueinstellungen bis Ende Juni, die das Management im europäischen Betriebsrat angekündigt hatte, waren die Airbus-Betriebsräte überrascht.
Auftragsbücher füllen sich
"Das spielt uns in die Karten", sagt der Stader Airbus-Betriebsratsvorsitzende Tamer Yüksel. Er fragt sich, wie Airbus eine Beschäftigungs- und Standortsicherung angesichts geplanter Neueinstellungen verweigern will. Während am Standort der Arbeitskampf vorbereitet wird, füllen sich die Auftragsbücher wieder, mehr Flugzeuge müssen gebaut werden. Seit langem verweigern die Arbeitnehmenden Überstunden und hoffen darauf, dass von den weltweit 6.000 angekündigten Neueinstellungen möglichst viele in den norddeutschen Werken wie Stade und Finkenwerder erfolgen.
Airbus sucht für die Teilefertigung einen Investor
Airbus wollte eigentlich bereits Anfang 2022 die Montage von Flugzeugrümpfen und -strukturen in einem neuen Tochterunternehmen zusammenfassen. Betroffen wären die Airbus-Werke Stade, Teile des Standorts Hamburg sowie die Airbus-Tochter Premium Aerotec mit drei der vier Augsburger Werke und den Standorten Bremen und Nordenham. Zudem will der Flugzeugbauer die Teilefertigung bei Premium Aerotec in Augsburg, im friesischen Varel und in Rumänien an einen Investor verkaufen.
Gewerkschaft lehnt die Investorenlösung ab
Die Gewerkschaft lehnt eine solche Investorenlösung ab und verlangt, dass parallel ein Verbleib der Teilefertigung im Airbus-Konzern geprüft wird. Zweites großes Konfliktfeld ist die Reichweite von Standort- und Beschäftigungszusagen in der Airbus-Strukturmontage. Die Gewerkschaft verlangt eine Perspektive über das Jahr 2030 hinaus, wenn die Produktion eines Nachfolgers der erfolgreichen A320-Familie ansteht.
