Halten Niedersachsens Deiche drohenden Sturmfluten stand?
Zweimal im Jahr überprüfen Experten alle Deiche in Niedersachsen auf ihre Sicherheit - im Frühjahr und im Herbst. Bauprojekte wie in der Krummhörn müssen vor der Sturmflutsaison abgeschlossen sein.
Die ersten Deiche sind bereits als "schaufrei", also mängelfrei, eingestuft worden. So etwa im Landkreis Leer an den Flüssen Ems und Leda. Die Witterung habe gut mitgespielt und der Grasbewuchs auf den Deichen sei optimal, sagte der Leiter des Amtes für Wasserwirtschaft. Auch auf den Ostfriesischen Inseln wurden die ersten Deiche inspiziert.
Klimawandel: Alle Deiche sollen erhöht werden
Größere Bauprojekte gibt es derzeit auf Norderney, wo der Westdeich saniert und Schutzdünen verstärkt werden. Zudem gibt es Deichertüchtigungen in der Krummhörn und bei Bensersiel in Ostfriesland. In der Krummhörn wird der Deich auf 9,40 Meter über dem Meeresspiegel erhöht. Ein Abschnitt der Großbaustelle steht vor dem Abschluss. Denn wenn die Sturmflutsaison beginnt, muss die Deichlinie wieder geschlossen sein. Heute wird Umweltminister Olaf Lies (SPD) an der Deichbaustelle erwartet. Er hatte schon im Frühjahr klargemacht, dass die Deiche angesichts des Klimawandels eine Mammutaufgabe bleiben. Lies geht davon aus, dass die Deiche insgesamt um einen Meter erhöht werden müssen.
1.300 Kilometer Deich in Niedersachsen
In Niedersachsen sorgen mehr als 1.300 Kilometer Deich für den Küstenschutz. Sie sollen die in diesem Gebiet lebenden mehr als eine Million Menschen vor Sturmfluten schützen. Bei den Deichschauen begutachten Experten der Deichachten, der Deichverbände, der Kommunen und des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) den Zustand von Deichen, Schöpfwerken, Sielen und weiteren Küstenschutzbauwerken.
