Grünkohlernte in Niedersachsen beginnt - auch ohne Frost
Die Landwirte in Niedersachsen rechnen in diesem Jahr trotz des trockenen Sommers mit einer guten Grünkohlernte. Insgesamt ist die produzierte Menge allerdings rückläufig.
Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Oldenburg sind keine Rekord-Erträge zu erwarten, aber es sei genug Grünkohl vorhanden. Die Qualität sei ebenfalls gut. Dabei seien die Startbedingungen ungünstig gewesen: Viele Felder hätten zusätzlich bewässert werden müssen.
Grünkohl braucht nicht mehr zwingend Frost
Dass es vor der Ernte möglicherweise keinen Frost gibt, beunruhigt die Branche nicht. Früher seien Minustemperaturen nötig gewesen, damit die Pflanzen Stärke in Zucker umwandeln konnten und die Bitterstoffe verschwanden, teilte die Landwirtschaftskammer mit. Bei den neu gezüchteten Sorten reiche kühles Wetter aus, damit der Kohl gut schmeckt.
Vor allem auf Märkten sehr gefragt
Frischer Grünkohl wird fast ausschließlich in der Zeit zwischen Oktober und Februar verkauft. Der Absatz finde zu 70 Prozent auf Wochenmärkten statt, heißt es. Ebenfalls gefragt ist das Wintergemüse als Konserve und als Tiefkühlprodukt - hierfür läuft die Ernte im Raum Vechta sogar bereits seit August.
Erntemenge nimmt ab
Insgesamt 174 landwirtschaftliche Betriebe bauten im vergangenen Jahr in Niedersachsen auf 372 Hektar Grünkohl an. Im Jahr zuvor waren es noch 201 Betriebe und 519,4 Hektar gewesen. Auch die Erntemenge sank 2021 auf 6.291 Tonnen - von rund 8.695 Tonnen im Jahr 2020.
