Cuxhaven: Kein Hinweis mehr auf ein Wolfsrudel
Im Frühjahr hatten Wölfe im Landkreis Cuxhaven immer wieder Schafe und Rinder gerissen. Daraufhin kündigte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) an, das dort beheimatete Rudel intensiv zu beobachten und alle Tiere mit einem Sender auszustatten. Doch jetzt, sieben Monate später, gibt es das Cuxhavener Rudel womöglich überhaupt nicht mehr. Das hat das Umweltministerium auf eine Kleine Anfrage der Grünen geantwortet. Nur noch ein weiblicher Wolf des Rudels könne nachgewiesen werden, heißt es. Darüber hatte zuerst das Online-Portal "Rundblick Niedersachsen" berichtet. "Das Rudel ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr existent", heißt es auf der Internetseite des Wolfsmonitorings. Und nun?
Ministerium will erst mal abwarten
"Wir gucken uns die Situation vor Ort an", sagte eine Ministeriums-Sprecherin auf Anfrage von NDR.de. Das Wolfsmonitoring werde fortgesetzt und Rudelbewegungen würden weiterhin analysiert. Eine Besenderung "machen wir vom weiteren Monitoring abhängig", so die Sprecherin. Ob das Rudel überhaupt noch existiert, könne endgültig erst nach Ablauf des Monitoringjahres im Mai 2019 bewertet werden, heißt es in der Antwort des Ministeriums auf die Anfrage der Grünen. Deshalb sehe die Landesregierung aktuell keine Veranlassung, die Angaben zum Cuxhavener Rudel zu korrigieren.
Zwei Wölfe erschossen, zwei im Straßenverkehr getötet
Über den Verbleib der Wölfe aus dem Cuxhavener Rudel heißt es auf der Internetseite des Wolfsmonitorings: Die Fähe sowie ein Welpe wurden illegal durch einen Schuss getötet. Zwei weitere Welpen starben bei Verkehrsunfällen, einer kam auf natürliche Weise ums Leben. Der Rüde gilt laut Umweltministerium seit November 2016 als verschollen. Im aktuellen Monitoringjahr 2018/2019 sei nur noch ein Wolf im Territorium bestätigt worden.
