Corona-Krise: 17 Schiffe liegen vor Wangerooge
Die Coronavirus-Pandemie hat auch große Auswirkungen auf die Schifffahrt. Das wird besonders vor der niedersächsischen Nordseeküste deutlich. Wie NDR 1 Niedersachsen berichtet, liegen dort immer mehr Schiffe vor Anker. Allein an der Reede Neue Weser Nord nördlich von Wangerooge liegen derzeit 17 große Schiffe, darunter Containerschiffe, Autofrachter und Kreuzfahrtschiffe. Hier, zehn Kilometer nördlich von Wangerooge liegen unter anderem das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 5" vor Anker. Weiter draußen vor Helgoland parken die Geschwister. Die "Mein Schiff 3", "Mein Schiff 4" und "Mein Schiff 6".
Schlechtes Zeichen für die Wirtschaft
Die hohe Zahl der außer Dienst gestellten Schiffe sei ein schlechtes Zeichen für die Wirtschaft, sagt Seelotse Wilhelm Godt von der Lotsenbrüderschaft Weser2/Jade. Der Grund: Der Autoumschlag sei eingebrochen, es kämen weniger Container aus Übersee und bis Ende Juli will die TUI keine Kreuzfahrten anbieten. Die Schiffe hätten also keine Aufträge.
Kostenloser Liegeplatz
Auf Reede sind die Schiffs-"Parkplätze" kostenlos, sagt der Lotse. Im Gegensatz zu den Häfen. Verkehrstechnisch problematisch sei die Situation nicht. Der Ankerplatz ist laut Godt rund 20 Quadratkilometer groß und werde von den Verkehrsleitzentralen radarüberwacht. Nur bei Sturm werde es gefährlich. Dann würden die Schiffe die Anker lichten und quasi spazieren fahren, um nicht zu viel Angriffsfläche zu bieten.
Auch Schiffbau in schwerer See
Neben der Schifffahrt macht die Corona-Krise auch den Schiffbauern in Niedersachsen schwer zu schaffen. Das Kreuzfahrtschiff-Geschäft der Meyer Werft in Papenburg ist praktisch zum erliegen gekommen. Der Bund prüft, inwieweit das traditionsreiche Unternehmen Finanzhilfen bekommen könnte.
