Tostedt wehrt sich gegen "Landklau" durch Bauern
Die Samtgemeinde Tostedt (Landkreis Harburg) hat Ärger mit einigen Landwirten aus der Region. Die halten sich offenbar nicht an die vorgegebenen Begrenzungspfosten und pflügen Ackerrandstreifen um.
Die Samtgemeinde hatte bei sieben Äckern die Randstreifen vermessen, abgegrenzt und die Landwirte informiert. In mindestens zwei Fällen hätten die Bauern die Vorgaben der Kommune ignoriert, heißt es. Bürgermeister Peter Dörsam (Grüne) will nun ein weiteres Vorgehen im Gemeinderat abstimmen.
Nur Einzelfälle: Landwirte widersprechen Vorwürfen
Karsten Müller vom Arbeitskreis Naturschutz Tostedt ist wegen des Vorgehens der Bauern sauer. Die Ackerränder seien als Blühstreifen fundamental wichtige Lebensräume für Insekten, sagte Müller dem NDR in Niedersachsen. Es sei gelebte Praxis, dass Landwirte ihre Ackerränder stillschweigend verbreiterten. Das Landvolk Niedersachsen widerspricht. In der Regel hielten sich die Landwirte an die Ackergrenzen, teilte das Landvolk auf NDR Anfrage mit. In Tostedt handele es sich um Einzelfälle.
Nabu fordert klare Kante und Pflegekonzepte
Der Naturschutzbund (Nabu) fordert die Gemeinden auf, auf den Eigentumsrechten zu bestehen. Die Kommunen sollten die Ackergrenzen genau vermessen und die Einhaltung überprüfen. Eine Nabu-Sprecherin befürchtet allerdings, dass das nicht oft geschieht, weil sich die Gemeinden nicht mit den Landwirten anlegen wollen, die auch oft in Ortsräten vertreten sind. Zudem würden Pflegekonzepte gebraucht, um die Ackerrandstreifen als Lebensraum für Insekten, Wildkräuter und kleine Tiere zu erhalten.
