Spargel findet dieses Jahr weniger Abnehmer
Spargel ist in diesem Jahr günstiger als vor einem Jahr - trotzdem bleiben die Kunden bei vielen Anbieterinnen und Anbietern aus. Bauern vermuten einen Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine.
In Lüneburg etwa kostet ein Kilo Spargel zwischen acht und zwölf Euro, viele Hofläden bieten den Spargel sogar noch günstiger an. Dennoch laufen die Spargelverkäufe schleppend. Das berichten sowohl Spargelbauern aus der Lüneburger Heide sowie aus dem Braunschweiger Land und Göttingen. Auch Anke Meyer vom Spargelhof Thiermann in Diepholz, einem der größten Spargelhöfe Deutschlands, räumt ein, dass es zwar vonseiten der Gastronomie genügend Anfragen gebe, es auf Wochenmärkten und an einigen Ständen aber besser laufen könnte.
Bauern vermuten gestiegene Lebenshaltungkosten als Grund
Die Landwirte vermuten, dass dieses Jahr auch Spargel-Liebhaber zurückhaltender kaufen, weil der Ukraine-Krieg Preise für Energie und Lebensmittel rasant hat ansteigen lassen. Das wiederum mache sich auch beim Kauf des eher teuren Gemüses bemerkbar, sagte Spargelbauer Friedrich Heins vom Spargelgut Braunschweiger Land in Uehrde (Landkreis Wolfenbüttel. Auch Stammkunden würden weniger kaufen.
Sprecher: Warnung vor Preisanstieg war "etwas zu laut"
"Wir haben angesichts von Krieg, Corona und Rohstoffmangel wohl etwas zu laut vor dem Preisanstieg gewarnt", sagt Fred Eickhorst, Sprecher der niedersächsischen Spargelbauern. Denn die Preise lägen mittlerweile nicht nur unter dem Vorjahresniveau, sondern sogar unter dem Schnitt der letzten fünf Jahre. Für Eickhorst gibt es deshalb keinen Grund, länger mit dem Kauf zu warten. Noch bleiben viele Anbauer gelassen - die richtige Hauptsaison für das Gemüse, die komme ohnehin noch in den kommenden Wochen, heißt es.
