Protest begleitet Ankunft von neuem LNG-Terminal in Stade

Stand: 15.03.2024 11:52 Uhr

Das neue, schwimmende LNG-Terminal hat am Freitagmorgen im Stader Industriehafen festgemacht. Ein Großaufgebot der Polizei begleitete das Schiff auf der Elbe. Es gab einen Protest mit zwei Schlauchbooten.

Das Spezialschiff "Energos Force" (früher "Transgas Force") kam aus Rotterdam und fuhr begleitet von der Polizei die Elbe entlang nach Stade. Währenddessen gab es eine Protestaktion. Zwei Schlauchboote fuhren in Höhe des Krückau-Sperrwerks (Schleswig-Holstein) auf dem Fluss, wie die Polizei mitteilte. Die vier Insassen wollten "offensichtlich ihren Protest" gegen das LNG-Terminal kundtun. Die Polizei griff die Beteiligten wenig später im Hafen von Kollmar auf und nahm ihre Personalien auf.

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"Energos Force" soll fünf Millionen Haushalte mit Gas versorgen

Die "Energos Force" hatte noch kein Gas an Bord. Nach Angaben des Betreibers Deutsche Energie Terminal-Gesellschaft (DET) läuft zunächst eine Testphase für das schwimmende LNG-Terminal. Anschließend soll das Terminal rechnerisch fünf Millionen Haushalte pro Jahr mit Gas versorgen. Die "Energos Force" ist 294 Meter lang und 47 Meter breit. Sie ist das dritte von vier Spezialschiffen, das von der Bundesregierung gechartert worden ist, um LNG-Tanker im Bereich der Nordsee in Stade, Wilhelmshaven und Brunsbüttel abzufertigen.

Ein Schiff, das als schwimmendes LNG-Terminal genutzt werden soll, steht im Hafen in Stade. © Screenshot
AUDIO: LNG-Spezialschiff macht in Stade fest (1 Min)

Landrat: "Meilenstein zur Versorgungssicherheit"

Stades Landrat Kai Seefried hob die Bedeutung des Terminals für die Gasversorgung hervor. "Mit der Ankunft des schwimmenden LNG-Terminals im Seehafen in Stade-Bützfleth heute Morgen haben wir im Landkreis einen wichtigen Meilenstein zur Versorgungssicherheit und Stabilisierung der Gaspreise in Deutschland und Europa", sagte der CDU-Politiker am Freitag. Außerdem stärke der Landkreis seine Position als Industrie- und Chemiestandort. Der Bau des Anlegers in Stade gilt laut Landkreis als größtes wasserseitiges Bauprojekt in Deutschlands Häfen, in das rund 300 Millionen Euro investiert wurden. Der Anleger war im vergangenen Dezember an die DET und Hanseatic Energy Hub übergeben worden. In Stade ist auch der Bau eines LNG-Terminals an Land geplant. Es soll 2027 fertiggestellt werden.

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NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 15.03.2024 | 09:30 Uhr

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LNG (Liquefied Natural Gas)

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