Kaserne in Rotenburg kämpft gegen Volkskrankheit Depression
Depressionen sind auch bei der Bundeswehr ein wichtiges Thema. In einem Pilotprojekt bietet die Truppe seit kurzem Hilfe gegen die Krankheit an, unter anderem in der Rotenburger Von-Düring-Kaserne.
Ausschlaggebend für die Teilnahme des Standorts in Rotenburg sei ein sehr aktives lokales Bündnis gegen Depressionen, das die Soldaten ebenfalls unterstützt, heißt es. Die Unterstützung gilt unabhängig davon, ob Soldatinnen und Soldaten die Erkrankung im Zusammenhang mit dem Dienst oder vorrangig im Privatleben bekommen haben. "Es geht auch darum, dass man das Stigma abbaut, und erkennt, dass Depression nicht persönliches Versagen ist, sondern eine Erkrankung", sagte der Psychiater Ulrich Hegert, der Leiter der Pilotstudie, dem NDR in Niedersachsen. Diese könne jeden treffen, auch "einen extrem erfolgreichen Menschen in glücklichen Lebensumständen".
Erkrankungen aufgrund privater Auslöser
Ein Beispiel ist der Fall von Florian R. Er ist Leutnant zur See in Wilhelmshaven und war an Depressionen erkrankt. "In meinem Fall hatte es eher persönliche Gründe", sagte R. dem NDR in Niedersachsen. Er erkrankte während des Studiums an der Bundeswehr-Hochschule in München. Erst als ein anderer Soldat ihm die Augen öffnete, habe er den Truppenarzt aufgesucht. Dieser habe R. an eine Psychotherapeutin überwiesen. Heute ist er gesund und verrichtet seinen Dienst bei der Marine.