Bossard-Gutachten vorgestellt: "Antisemitische Züge"
War der Schweizer Künstler Johann Bossard ein Anhänger der Nationalsozialisten oder nicht? Antworten soll ein Gutachten liefern, das am Dienstagabend vorgestellt wurde.
Das Gutachten besagt: Bossards Position war ambivalent. Zu dem Ergebnis kommt zumindest der Historiker Tobias Hof von der Universität München, der drei Monate lang Quellen von und über Bossard ausgewertet hat. Bossards Weltbild war geprägt von einer Vorliebe für die nordische Mythologie. Sie sei zumindest anschlussfähig an die Ideologie der Nationalsozialisten, so steht es im Gutachten.
Bossard: "Völkisch orientiert" und antisemitische Züge
Außerdem gibt es Zitate von Bossard, in denen er hofft, dass die Nationalsozialisten das deutsche Volk zu neuer Größe führten. Es gibt laut Hof offenbar keine Quellen, in denen Bossard den Holocaust aktiv befürwortet. Aber: Er sei "völkisch orientiert" gewesen - dies habe auch antisemitische Züge beinhaltet.
Der umstrittene Künstler errichtete über Jahrzehnte ein riesiges Gesamtkunstwerk bei Jesteburg, die Kunststätte Bossard. In einem seiner Mosaike wurde ein Hakenkreuz entdeckt - nach langen Diskussionen wurden Pläne für einen millionenschweren Erweiterungsbau für die Kunststätte auf Eis gelegt.
