Wolf in Hannover: NABU kritisiert Umweltminister Lies scharf
Der Naturschutzbund (NABU) kritisiert Niedersachsens Umweltminister Lies für seine Aussagen zum Wolf, der am Dienstag durch Hannover gelaufen war. Auch der Plan, das Tier töten zu lassen, erregt Unmut.
Umweltminister Olaf Lies (SPD) vermittele den Eindruck, dass sich der Wolf aggressiv gegenüber Menschen verhalten habe, sagte NABU-Geschäftsführerin Monika Maintz am Donnerstag laut Mitteilung. Dabei handelte es sich um ein Jungtier, das auf der Suche nach einem eigenen Revier war und sich verlaufen habe. Dem Auftreten des Wolfes nach sei davon auszugehen, dass sich das Tier unwohl fühlte und die Stadt zu verlassen suchte. "Es liegt eigentlich in der Verantwortung des Ministers, sachlich und bedacht über diese Umstände aufzuklären und die Menschen für ein solches auch weiterhin seltenes Zusammentreffen zu sensibilisieren, statt ein Tier zum Abschuss freizugeben, das keinerlei Bedrohung für den Menschen dargestellt hat", sagte Maintz.
Region Hannover: Wolf hat Stadt wieder verlassen
Für den NABU habe die Sicherheit der Menschen Priorität, hieß es. "Panikmache seitens der Behörden" sei jedoch unangebracht. Am Mittwoch hat das Umweltministerium eine Ausnahmegenehmigung bei der Unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover für einen möglichen Abschuss des Wolfes beantragt. Andere Maßnahmen, etwa eine Vergrämung durch Gummigeschosse, sei in besiedeltem Gebiet nicht möglich, hieß es. Bei der Region seien die Unterlagen bereits eingegangen, hieß es am Donnerstag. Diese würden nun geprüft. Nach "vorliegenden Sichtungshinweisen" sei jedoch davon auszugehen, dass der Wolf das Stadtgebiet mittlerweile wieder verlassen habe.