Niedersachsen drängt Bund: Windenergie stärker fördern
Das Land Niedersachsen setzt sich dafür ein, die Windenergie wieder stärker zu fördern. Zahlreiche Anlagen gehen in diesem Jahr vom Netz.
Es sei richtig, dass die Bundesregierung in den ersten Monaten des neuen Jahres festlegen will, wie der Bau zusätzlicher Windenergieanlagen unterstützt werden kann. Das sagte Umweltminister Olaf Lies (SPD) NDR 1 Niedersachsen. Allein in Niedersachsen werden Hunderte alter Windräder im Laufe des Jahres abgeschaltet: Ihr Betrieb wird nach 20 Jahren nicht mehr über die EEG-Umlage gefördert und der Weiterbetrieb wäre daher unwirtschaftlich. In den kommenden fünf Jahren stehe die Hälfte der Anlagen vor dem Aus, schätzt der Bundesverband Windenergie.
Genehmigung neuer Standorte soll schneller gehen
Wie der Windenergie-Anteil am Strommix gesteigert werden kann, darüber gibt es seit Langem Streit. Das Problem: Neue Windrad-Standorte werden kaum noch genehmigt. Seit Monaten wird in Niedersachsen darüber nachgedacht, Windräder in Wäldern, in Landschaftsschutzgebieten oder Naturparks zu erlauben. SPD und CDU wollten sich bislang über die Bedenken der Naturschutzverbände nicht hinwegsetzen. Nun sind sogar die Grünen im Bundestag dafür, den Artenschutz aufzuweichen, um neue Windräder schneller genehmigen zu können. Das dauere derzeit 800 Tage, heißt es in einem Positionspapier von Fraktionschef Anton Hofreiter. In dieser Zeit seien geplante Neu-Anlagen schon wieder veraltet. Ob damit der Widerstand gegen neue Windkraft-Standorte bröckelt, scheint aber fraglich.
