Niedersachsen: Booster-Impfungen für Ü-70-Jährige laufen an
In Niedersachsen erhalten derzeit die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen die dritte Corona-Impfung. Auch Ü-70-Jährige sind aufgerufen, sich die Auffrischungsimpfung geben zu lassen.
Die ersten Menschen dieser Altersgruppe hätten Anfang Mai ihre zweite Impfung erhalten, sagte Heiger Scholz, Leiter des Corona-Krisenstabs, in der wöchentlichen Pressekonferenz. Weil die Ständige Impfkommission (Stiko) einen Abstand von sechs Monaten zur zweiten Corona-Impfung empfiehlt, könnten sich die Ü-70-Jährigen auch jetzt erst eine sogenannte Booster-Impfung geben lassen. "Das läuft jetzt langsam an", so Scholz. Die Betroffenen könnten sich in aller Ruhe einen Termin geben lassen, denn verschwinde der Impfschutz nach sechs Monaten nicht schlagartig.
Land will Unterstützung bei Booster-Impfungen flexibel ausweiten
Sollte es künftig einen hohen Andrang auf die Drittimpfungen geben, werde das Land mit zusätzlichen Angeboten nachsteuern, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen. Wie genau, werde derzeit besprochen. Schon jetzt gebe es in Gesundheitsämtern Termine für Menschen, die keinen Hausarzt haben oder dort nicht schnell genug einen Termin bekommen, so Pörksen. Darüber hinaus sind landesweit mehr als 100 mobile Teams im Einsatz, die auch Drittimpfungen vergeben. Wo die Teams wann im Einsatz sind, erfahren Interessierte über die Internetseiten der Landkreise und kreisfreien Städte. Derzeit können sich den Angaben zufolge alle Menschen aus den Prioritätsgruppen 1 und 2, also Menschen ab 70 Jahren, Menschen mit schweren Erkrankungen sowie Personal in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie Krankenhäusern ein drittes Mal gegen Corona impfen lassen.
Drittimpfung für alle derzeit nicht geplant
Eine Drittimpfung für alle Niedersachsen sei derzeit nicht vorgesehen, erklärten Scholz und Pörksen. Zunächst müssten Länder den Impfstoff bekommen, in denen die Impfquote bisher sehr niedrig ist und wo nicht einmal ältere Menschen geschützt seien. So lange sich das Coronavirus in diesen Ländern vermehren und verändern kann, sei auch in Deutschland die Pandemie nicht zu Ende, mahnte Scholz.
Impfungen an Schulen in Vorbereitung
Derweil sind in der Altersgruppe der 12- bis 18-Jährigen noch viele Jugendliche ungeimpft, weil die Stiko eine entsprechende Empfehlung erst Mitte August ausgesprochen hatte. Für sie soll es jetzt Impf-Angebote an Schulen geben. Nach Angaben einer Sprecherin des Gesundheitsministeriums laufen dazu in nahezu allen Landkreisen und kreisfreien Städten Vorbereitungen oder es gebe bereits Angebote. Aus Angst davor, dass die jeweiligen Schulen von Impfgegnern belagert werden, würden keine Listen veröffentlicht, an welcher Schule es wann ein Impf-Angebot gibt.
Neue Corona-Verordnung in Abstimmung
In der kommenden Woche läuft unterdessen die aktuelle Corona-Verordnung aus. Eine neue befinde sich gerade in der Abstimmung, sagte Pörksen. Grundsätzliche Veränderungen enthalte der Entwurf nicht. Details wollte sie noch nicht nennen.
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