Nach Gullydeckelwurf: Verdächtiger muss nicht in Psychiatrie
Nachdem ein zunächst dringend Tatverdächtiger im Fall des Gullydeckel-Wurfs auf die A7 aus der U-Haft entlassen worden ist, sind neue Details bekannt geworden.
Offenbar war der 50-jährige Mann nach der Untersuchungshaft in einer Klinik untergebracht, berichtet die Hildesheimer Allgemeine Zeitung. Dort musste er aber nicht bleiben, weil das Hildesheimer Amtsgerichts den entsprechenden Antrag abgelehnt habe. Warum der Mann nicht mehr als dringend tatverdächtig gilt, will die Staatsanwaltschaft Hildesheim weiterhin nicht sagen. Zuletzt hieß es nur, dass die Entlassung aus der U-Haft nicht bedeute, dass kein Verdacht mehr gegen den Mann bestehe - aber eben kein dringender.
Haben die Behörden versagt?
Am 20. August hatte ein Gullydeckel die Windschutzscheibe eines Wagens auf der A7 durchschlagen. Zwei Menschen wurden schwer verletzt. Nach der Tat hatten der Bruder des Verdächtigen und der Bürgermeister der Gemeinde Harsum den Behörden Versagen vorgeworfen. Der 50-Jährige habe unter Betreuung gestanden und sei von einem Gutachter als psychisch krank eingestuft worden, sagte Bürgermeister Marcel Litfin (parteilos) dem NDR Niedersachsen wenige Tage nach der Tat.