Missbrauch in Heim: Pfleger gesteht Taten
Zum Auftakt eines Missbrauchsprozesses am Donnerstag hat ein angeklagter Pfleger vor dem Landgericht Hannover ein umfassendes Geständnis abgelegt. Der 59 Jahre alte Mann gab zu, drei schwerstbehinderte Frauen in einem Pflegeheim sexuell missbraucht und die Taten mit dem Handy gefilmt zu haben. Nach der Trennung von seiner Freundin habe er allein gelebt, irgendwann sei die Hemmschwelle gefallen, sagte der Angeklagte. Er muss sich wegen sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung von widerstandsunfähigen Personen verantworten.
Angeklagter psychiatrisch untersucht
Der Prozess war vor einem Jahr eröffnet und ausgesetzt worden. Das Landgericht hatte angeordnet, den Angeklagten psychiatrisch untersuchen zu lassen. Laut Staatsanwaltschaft sollen die Übergriffe im Zeitraum zwischen Oktober 2011 bis März 2018 erfolgt sein. Die drei betroffenen Bewohnerinnen des Pflegeheims sollen aufgrund ihrer geistigen und körperlichen Einschränkungen nicht in der Lage gewesen sein, sich zu wehren oder zu äußern. Die Ex-Freundin hatte den Pfleger schließlich angezeigt, nachdem die Filme auf dem Handy entdeckt worden waren.