Holzminden: Autos mit Kennzeichen HOL wieder verfügbar
Zwei Monate konnten Autos im Landkreis Holzminden nicht mit der Nummernschild-Aufschrift HOL angemeldet werden. Seit Mittwoch aber gibt es wieder HOL-Nummernschilder.
Seit der Schließung der Zulassungsstelle müssen Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Holzminden in die Nachbarkreise ausweichen - dort standen bislang aber nur die entsprechenden Nummernschilder mit den Kennzeichen NOM (Northeim), GAN (Bad Gandersheim) und HX (Höxter) zur Verfügung. Der Grund: Nach Korruptionsvorwürfen war nahezu die gesamte Belegschaft der Zulassungsstelle im Landkreis Holzminden entlassen worden. Autozulassungen können dort seither nicht mehr stattfinden. Seit Mittwoch gibt es nun wieder HOL-Nummernschilder - im Landkreis Northeim. Holzminden und Northeim verwenden eine vergleichbare Zulassungssoftware. Bei dieser wurde nach Informationen von NDR Niedersachsen noch etwas nachgebessert. Deshalb können Holzmindener ihre Autos jetzt auch in Einbeck, Northeim und Uslar mit dem Kennzeichen HOL anmelden.
Das geht auch umgekehrt - irgendwann
Das sei in ganz Niedersachsen einzigartig, so ein Sprecher des Landkreises. Der Vorteil sei auch, dass dieser Service nicht nur in eine Richtung funktioniere, sondern ebenso umgekehrt: Autofahrende aus dem Landkreis Northeim könnten ihre Fahrzeuge künftig auch in Holzminden anmelden. Irgendwann einmal - im Moment allerdings noch nicht, denn die dortige Zulassungsstelle ist noch nicht arbeitsfähig.
Zulassung in Holzminden wieder Ende Februar?
Zwölf neue Mitarbeitende braucht die Holzmindener Zulassungsstelle. Zurzeit laufen nach Informationen des NDR in Niedersachsen Vorstellungsgespräche. Einige Personen wurden bereits eingestellt und werden geschult. Weitere neue Mitarbeitende sollen Mitte Februar dazukommen. Der Sprecher des Landkreises hofft, dass es in Holzminden Ende Februar langsam wieder losgehen kann.
Vorwurf: Alte Nummernschilder verkauft
Einen Weg zurück für die ehemaligen Beschäftigten gibt es derweil vorerst nicht. Nach wie vor ermittelt die Staatsanwaltschaft. Viele von ihnen haben das Arbeitsgericht in Hildesheim eingeschaltet. Das will in einem Prozess Mitte Juni entscheiden. Mitarbeitende der Zulassungsstelle sollen alte Nummernschilder, die dort abgegeben worden waren, an Schrotthändler verkauft haben. Vom Erlös sollen etwa Weihnachtsfeiern finanziert worden sein.
