Hannover weitet Hilfsangebote für Wohnungslose im Winter aus
Die Stadt Hannover weitet ihre Hilfsangebote für wohnungslose Menschen in diesem Winter aus - mit einer neuen Winternothilfe. Für die Betroffenen sollen mehr Aufenthaltsorte entstehen.
Ab Mitte November soll es demnach ein Nachtcafé für Wohnungslose geben, eine innenstadtnahe Anlaufstelle in den Räumlichkeiten der Beratungsstelle "Kompass". Dort sei es warm und es gebe Suppe für die Menschen, so Sozialdezernentin Sylvia Bruns (FDP). Außerdem dürfen sich Betroffene laut Stadt ab Dezember auch tagsüber in der Notschlafstelle "Alter Flughafen" aufhalten; die Kapazitäten von Anlaufstellen für Drogensüchtige sollen ebenfalls erweitert werden.
Stadt schafft neuen Fachbereich
Die Stadt schafft zudem einen eigenen Fachbereich "gesellschaftliche Teilhabe", der sich künftig unter anderem um die Belange von Wohnungslosen und um Migrations- und Flüchtlingsberatung kümmern wird. Zentrale Themen würden beispielsweise die Integration der Geflüchteten sein, Fragen zu Art und Qualität der Unterbringung und die Weiterentwicklung von Angeboten für wohnungslose Menschen, heißt es. Die Straßensozialarbeit werde personell verstärkt, vier Stellen seien geplant. Zwei Sozialarbeiterinnen speziell für obdachlose Frauen seien schon eingestellt.
"Housing-First" holt Wohnungslose von der Straße
Das neue Konzept sei das Ergebnis der Erfahrungen aus dem vorigen Winter und der sehr konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch Wohnungslosigkeit, sagte Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne). Im vergangenen Jahr hatte die Stadt im Frühjahr wegen der Pandemie Obdachlose erst in einer Jugendherberge und dann im Naturfreundehaus am Rande des Stadtwaldes Eilenriede untergebracht. Mitte Oktober lief das Angebot dann aus. Das hatte massive Kritik ausgelöst. Mittlerweile gibt es in Hannover unter anderem "Housing-First"-Projekte für Wohnungslose. Dabei geht es darum, kleine Wohnungen an bislang wohnungslose Menschen zu vermieten - verbunden mit einem Betreuungsangebot.
