Hannover-Stöcken: Turm der Corvinuskirche gesprengt
Ohrenbetäubendes Spektakel in Hannover: Am Sonnabend ist im Stadtteil Stöcken der 37 Meter hohe Turm der ehemaligen evangelischen Corvinuskirche dem Erdboden gleichgemacht worden.
Um Punkt 14.24 Uhr zündete der Sprengmeister die acht Kilogramm schwere Sprengladung in dem Turm. Mit einem lauten Knall fiel das Bauwerk wie zuvor berechnet parallel zur nahe gelegenen Hogrefestraße um. Die entstehende Staubwolke löste sich binnen weniger Minuten auf. Danach konnten die rund 90 Bewohnerinnen und Bewohner der umliegenden Häuser in ihre Wohnungen zurückkehren.
Friedhof wegen Sprengung geschlossen
Zahlreiche Anwohnende und Schaulustige sahen sich die Sprengung vor Ort aus sicherem Abstand an. Die Polizei hatte das umliegende Gebiet in einem Radius von 100 Metern abgesperrt. Zudem war der Stöckener Friedhof geschlossen und der Stadtbahnverkehr kurzzeitig unterbrochen.
Längerer Streit um Abriss der Kirche
Denkmalschützende und die Kirchengemeinde Ledeburg-Stöcken hatten lange um den Abriss der Kirche gestritten. Vor Gericht konnte sich die Gemeinde nicht durchsetzen, 2017 erteilte jedoch Niedersachsens Wissenschafts- und Kulturministerium die nötige Erlaubnis zum Abriss. Anstelle der 1962 errichteten und 2012 entwidmeten Corvinuskirche soll an dem Ort bis Mitte 2023 ein neues Kirchenzentrum mit Kindertagesstätte entstehen.
