Dienstwagen-Check: Pistorius' Wagen ist CO2-Schlusslicht
Die Deutsche Umwelthilfe checkt jedes Jahr die Dienstwagen deutscher Politikerinnen und Politiker auf den CO2-Ausstoß. Im Ranking der Landesregierungen liegt Niedersachsen demnach auf Platz 13 von 16.
Die elf Dienstwagen der niedersächsischen Ministerinnen und Minister kommen laut DUH-Berechnung auf einen durchschnittlichen realen CO2-Ausstoß von 244 Gramm pro Kilometer. Einen höheren durchschnittlichen realen Ausstoß als Niedersachsen haben nur Mecklenburg-Vorpommern (14./246 Gramm), Hessen (15./256 Gramm) und Nordrhein-Westfalen (16./279 Gramm). Schleswig-Holsteins Minister-Autos liegen mit einem Ausstoß von 235 Gramm Kohlenstoffdioxid pro Kilometer auf Rang 10. Hamburg (211 Gramm) ist Fünfter. Der durchschnittliche reale CO2-Ausstoß aller Dienstwagen liege bei 219 Gramm - das sei mehr als das Doppelte des EU-weiten Grenzwertes von 95 Gramm Kohlenstoffdioxid pro Kilometer, teilte Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz am Donnerstag in Berlin mit.
Pistorius, Reul und Bouffier haben den höchsten Ausstoß
In der individuellen Betrachtung schneidet demnach der Dienstwagen von Boris Pistorius (SPD) mit am schlechtesten ab. Der niedersächsische Innenminister ist mit einem Audi A8 L quattro Security unterwegs, "der schockierende 488 Gramm realen CO2-Ausstoß auf die Straße bringt", hieß es auf der Pressekonferenz. Das Schlusslicht teilt sich Pistorius mit seinem NRW-Amtskollegen Herbert Reul und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (beide CDU). Den Spitzenplatz im Gesamtranking belegt die Berliner Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne) mit einem Tesla Modell 3 und einem realen CO2-Ausstoß von 59 Gramm. Als einziger Landeschef erhält Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die Grüne Karte mit einem Mercedes EQS 580 4Matic und 70 Gramm Ausstoß.
Grüne Karten für Elektro-Fahrzeuge
Die Deutsche Umwelthilfe vergibt jedes Jahr rote (≥ 114 g CO2/km), gelbe (96 bis 113 g CO2/km) und grüne (≤ 95 g CO2/km) Karten für die Dienstwagen der Landesminister. Im Durchschnitt liegen alle Länder bei mehr als 113 Gramm Kohlenstoffdioxid pro Kilometer. Die DUH hat in diesem Jahr 30 grüne Karten vergeben - dabei handele es sich ausnahmslos um Elektro-Fahrzeuge, sagte Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung der Umwelthilfe. Im vergangenen Jahr lag die Anzahl der Grünen Karten noch bei 16. Saar sprach im Vergleich zum Dienstwagen-Check im Vorjahr "von kleineren Lichtblicken". So habe sich etwa der Anteil von E-Autos unter den Dienstwagen von sieben auf 14 Prozent verdoppelt.
