Studie: Berufseinstieg fällt vielen jungen Menschen schwer
Den Weg von der Schule in eine Ausbildung oder ein Studium findet fast die Hälfte der Jugendlichen nicht gleich auf Anhieb. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Bertelsmann Stiftung.
Die Universitäten Göttingen und Hamburg haben für diese Studie den Bildungsweg von 7.168 jungen Menschen analysiert. Drei Jahre nach dem Schulabschluss haben nur 43 Prozent der jungen Erwachsenen einen ersten Berufsabschluss, wie es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie heißt. Jede und jeder siebte Jugendliche hat demnach vier Jahre nach dem Verlassen der Schule den Einstieg ins Berufsleben nicht geschafft oder eine Ausbildung abgebrochen. "Diese Zahlen bedeuten, dass angesichts von rund 750.000 Schulabgängern jährlich mehr als 100.000 junge Menschen das Risiko haben, langfristig ohne Berufsabschluss zu bleiben", sagte Claudia Burkard, Ausbildungsexpertin der Bertelsmann Stiftung.
Niedriger Schulabschluss, geringere Chancen
Betroffen seien vor allem junge Menschen mit einem niedrigen Schulabschluss, geringem sozioökonomischen Status und mit Migrationshintergrund. Jede vierte Frau und jeder fünfte Mann mit Hauptschulabschluss ist laut Studie vier Jahre nach dem Schulabschluss noch nicht in der Ausbildung. "Als Ungelernte haben sie schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Und damit geringe Einkommen, wenig Aufstiegschancen und später eine knappe Rente", so Burkard.
Viele haben Probleme mit der Auswahl
Aber nicht nur die jungen Menschen mit Hauptschulabschluss haben Probleme bei der Wahl eines geeigneten Ausbildungsweges. Aus der befragten Gruppe steigt jeder fünfte Jugendliche oder junge Erwachse mit einem bis zwei Jahren Verzug in ein Studium oder eine Ausbildung ein. Den Studienautoren zufolge fällt diesen jungen Menschen die Wahl des Studienfaches oder des Ausbildungsgangs schwer. Ausbildungsexpertin Burkard fordert aus diesem Grund, in allen Schulformen bessere Angebote für die Berufsorientierung zu implementieren.