Porzellanmanufaktur Fürstenberg: Kritik vom Steuerzahlerbund
Seit 275 Jahren produziert die Manufaktur Fürstenberg hochwertiges Porzellan - und schreibt zuletzt regelmäßig rote Zahlen. Das Land Niedersachsen stützt es als Mehrheitseigner. Das sorgt für Kritik.
Der Bund der Steuerzahler (BdSt) Niedersachsen und Bremen fordert eine Überprüfung der Beteiligung des Landes an der Porzellanmanufaktur im Landkreis Holzminden. "Allein aus Gründen der 'Liebhaberei' sollte eine so hohe finanzielle Belastung jedenfalls nicht dauerhaft eingegangen werden", sagte der BdSt-Haushaltsreferent Jan Vermöhlen.
1,2 Millionen Euro Verlust im Jahr 2020
Wie hoch der Verlust im vergangenen Jahr war, ist bisher nicht bekannt. 2020 lag das Minus laut Bundesanzeiger bei rund 1,2 Millionen Euro. Der Steuerzahlerbund geht von einem ähnlichen Fehlbetrag für das vergangene Jahr aus. Den Fehlbetrag gleicht das Land Niedersachsen aus. Über eine Investitionsgesellschaft ist es mit 98 Prozent an dem Traditionsunternehmen beteiligt. Zwei Prozent hält der Landkreis Holzminden.
Land will Manufaktur erhalten
Für das Land Niedersachsen ist ein Verkauf weiterhin kein Thema, wie die Staatskanzlei mitteilte. Die Stützung der Manufaktur sei eine Investition in Kultur und Tourismus, betonte Ministerpräsident Stephan Weil bereits im vergangenen Jahr. "Wir sind der Auffassung, dass wir solche kulturhistorisch wertvollen Institutionen erhalten sollten", so der SPD-Politiker.
