Mostereien in Niedersachsen klagen über zu wenig Streuobst
Immer weniger Menschen sammeln ihr eigenes Obst und geben es in Mostereien ab. Die Mostereien in Niedersachsen beklagen rückläufige Zahlen.
Obwohl in den vergangenen Jahren Initiativen zum Erhalt der Streuobstwiesen gestartet wurden, mache sich das noch nicht in der Mosterei bemerkbar, sagt Andreas Creydt, Chef der Mosterei Creydt aus Dassel (Landkreis Northeim) dem NDR in Niedersachsen. Es werde schon seit Jahren weniger Obst von Privatleuten angeliefert. Um das fehlende Obst aus der Region auszugleichen, müssten einige Mostereien Ware von Obstbauern aus dem Alten Land oder vom Niederrhein dazukaufen.
Auch das kalte und nasse Frühjahr ist Schuld
Nach Angaben des Verbands der deutschen Fruchtsaft-Industrie haben die Norddeutschen Mitgliedsbetriebe im Jahr 2020 fünf Millionen Euro weniger Umsatz gemacht als im Vorjahr. Dass Privatleute weniger Äpfel von Streuobstwiesen an die Mostereien liefern, liege auch am Wetter im Frühjahr, so ein Sprecher vom Safthersteller Auricher Süßmost mit Sitz in Ostfriesland. Es sei sehr kalt und nass gewesen. Zudem setzten anhaltende Hitzeperioden den Obstbäumen zu. Deshalb sei dieses Jahr ein extrem schlechtes Streuobstjahr.
