Innenminister Boris Pistorius im Interview.

Kontrolle von Werder-Fans: Pistorius will Kritik aufarbeiten

Stand: 10.08.2022 13:21 Uhr

Nachdem Polizisten vor dem Bundesliga-Spiel in Wolfsburg Werder-Bremen-Anhänger kontrolliert haben, hat Innenminister Pistorius Aufklärung angekündigt. Fans hatten das Verhalten der Beamten kritisiert.

"Es kristallisiert sich heraus, und das werden wir sorgfältig prüfen und entsprechend Schlüsse ziehen, dass man möglicherweise nicht alles so hätte machen müssen und vor allem hätte man es besser kommunizieren müssen als es geschehen ist", sagte Sozialdemokrat Boris Pistorius am Mittwoch in Hannover. Werder-Ultras waren am Sonnabend aus Protest nicht zu dem Spiel gegen den VfL in Wolfsburg (2:2) gekommen. Sie hatten unter anderem Durchsuchungen und die Aufnahme ihrer Personalien am Wolfsburger Hauptbahnhof als unverhältnismäßig empfunden.


Innenminister sieht Einsatz grundsätzlich gerechtfertigt

Pistorius zufolge wird derzeit ein Bericht im Landespolizeipräsidium ausgewertet. "Das muss aufgearbeitet werden, und das werden wir sorgfältig tun, weil ich ein großes Interesse daran habe, Sicherheit in den Stadien zu gewährleisten." Grundsätzlich verteidigte der Innenminister die Einschätzung der Polizei und wies auf den Einsatz von Pyrotechnik durch Bremer Fans im DFB-Pokal eine Woche zuvor hin. "Und ich darf daran erinnern, dass es bei dem Spiel Cottbus gegen Bremen heftigste Exzesse mit Pyrotechnik gegeben hat und dass die Polizei Grund zu der Annahme hatte, dass sich das in Wolfsburg wiederholen könnte", so der Minister.

Im Netz kursieren Videos vom Einsatz

Videos in sozialen Netzwerken hatten unter anderem Fans gezeigt, die von mehreren Polizisten vor Einsatzfahrzeugen umgeben sind und die Ansage der Beamten erhalten, dass die Anhänger sich nicht im Stadtgebiet aufhalten und nur zum Stadion gehen dürften. Die Wolfsburger Polizei teilte am Sonntag mit, dass sich Werder-Fans im Stadtgebiet hätten aufhalten dürfen. Die Aktion habe "Auseinandersetzungen von Fangruppierungen" verhindern sollen, schrieb die Behörde auf Twitter.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 10.08.2022 | 08:30 Uhr

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