Göttingen: Überreste von Mittelalter-Dorf Gutingi entdeckt
Bei Bauarbeiten auf dem Göttinger Wochenmarktplatz sind Spuren des mittelalterlichen Dorfes Gutingi gefunden worden. Es könnte sich um die Geburtsstätte Göttingens handeln.
Ein zwei Quadratmeter großes Loch sowie Nummern und Wimpel markieren die ockerfarbenen Fundstellen im Boden. "Als Erstes ist hier eine relativ charakteristische, rot-orange leuchtende Verfärbung rausgekommen, das ist verziegelter Lehm", berichtet Archäologe Kai Gößner. "Das entsteht, wenn Feuer auf Lehmboden gemacht wird. An der Stelle ist es eine Ofenanlage, und da war auch gleich klar, dass da was ist."
Neue Erkenntnisse zur Wiege von Göttingen
Es handelt sich nach Einschätzung der Experten um Grubenhäuser, Reste von Pfosten und diverse Keramikfunde. Seit über 1.000 Jahren wächst nun bereits das Erdreich über dem ehemaligen Dorf Gutingi. Stadtarchäologin Betty Arndt sieht hier neue Erkenntnisse rund um das Geheimnis der Wiege Göttingens. "Das hat für uns eine ganz große Bedeutung, weil das für die Entwicklungsgeschichte der Stadt sehr wichtig ist", sagte Arndt dem NDR in Niedersachsen. "Gutingi war offensichtlich ein Ort, der sehr gut funktioniert hat, der schon reich war, weite Handelskontakte hatte. Das ist sicherlich der Grund, warum dann daneben die Stadt gegründet worden ist." Damit nichts verloren geht, wird nun alles sorgfältig dokumentiert. Danach können die Fundgruben wieder zugeschüttet werden.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Mittelalter
