Nachfolge Neun-Euro-Ticket: Weil erwartet Länder-Beteiligung
Wird es eine Alternative zum Neun-Euro-Ticket geben? Darüber beraten die Verkehrsminister von Bund und Ländern. Niedersachsens Ministerpräsident geht davon aus, dass die Länder ein Angebot mitfinanzieren.
Die Bundesregierung hatte im Rahmen des dritten Entlastungspakets angekündigt, 1,5 Milliarden Euro für ein bundesweites Nahverkehrsticket bereitzustellen, wenn die Länder die gleiche Summe beisteuern. Dass sie das tun werden, davon geht Niedersachsens Ministerpräsident und SPD-Spitzenkandidat bei der Landtagswahl, Stephan Weil (SPD), aus. Er erwarte, "dass die Länder sagen, sie werden kofinanzieren, was der Bund reintut, aber wir können nicht überkompensieren", sagte Weil. Wie teuer das ÖPNV-Ticket werden könnte, dazu könne er nichts sagen. Darüber müssten Bund und Länder jetzt verhandeln. Er hoffe auf ein schnelles Ergebnis. Dies sei für alle Beteiligten, insbesondere die Verkehrswirtschaft, wichtig, um weiter planen zu können.
Althusmann spricht von "vergiftetem Angebot" des Bundes
Niedersachsens Verkehrsminister und Weil-Herausforderer bei der Landtagswahl, Bernd Althusmann (CDU), spricht von einem "vergifteten Angebot". Dem Bund sei klar, dass die Länder, gerade was den ÖPNV betrifft, defizitäre Haushalte haben, sagte Althusmann dem NDR in Niedersachsen. Hinzu kämen die drastisch steigenden Energiepreise, mit denen auch die Verkehrsbetriebe zu kämpfen hätten. Laut Althusmann haben alle 16 Verkehrsminister den Bund aufgefordert, für dieses und kommendes Jahr zusätzlich 1,65 Milliarden Euro auf den Tisch zu legen: "Sonst wird es mit einer Nachfolgeregelung und mit der Aufrechterhaltung des ÖPNV und Schienenpersonennahverkehrs nichts."
Verkehrsminister beraten in Sonderkonferenz
Die Verkehrsminister von Bund und Ländern haben am Montag in einer Video-Sonderkonferenz über eine Nachfolge-Regelung für das Neun-Euro-Ticket beraten. Sie wollen ein neues Ticket ab Januar. Wie viel es kosten soll, ist noch offen. "Alle Länder haben einstimmig bekundet, dass sie ein Anschlussticket mittragen wollen, sie brauchen aber mehr Geld im ÖPNV-System", sagte die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Bremens Mobilitäts-Senatorin Maike Schaefer (Grüne).