Metall- und Elektrobranche: Tarifverhandlungen vor Abschluss
Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie zeichnet sich ein Ende ab. Ein Kompromiss aus Nordrhein-Westfalen gilt als Blaupause - und dürfte auch in Niedersachsen übernommen werden.
Als "fairen Kompromiss und eine hervorragende Grundlage für eine Übernahme in Niedersachsen" bezeichnete der Arbeitgeberverband NiedersachsenMetall den Pilotabschluss, den die Arbeitgeber und die IG Metall in Nordrhein-Westfalen in der Nacht zu Dienstag vereinbart hatten. Der Abschluss in Nordhrein-Westfalen trage der "schwierigen Situation großer Teile unserer Industrie Rechnung", sagte Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von Niedersachsenmetall.
Corona-Prämie und Sonderzahlungen ab 2022
Der Kompromiss sieht im Wesentlichen eine Corona-Prämie in Höhe von 500 Euro für dieses Jahr vor. Zudem soll es vom kommenden Februar an jährliche Sonderzahlungen geben. Der Tarif steigt damit um 2,3 Prozent. Statt das Geld auszuzahlen, können Unternehmen davon aber auch eine geringere Wochenarbeitszeit finanzieren.
Pilotabschluss soll zügig umgesetzt werden
Ursprünglich hatte die IG Metall in Niedersachsen für die 120.000 Beschäftigten im Kern vier Prozent mehr Gehalt gefordert. Gleichwohl will sie den Pilotabschluss jetzt zügig umsetzen. Die abschließenden Tarifgespräche könnten bereits kommende Woche stattfinden. Damit hätten auch die Warnstreiks der vergangenen Wochen ein Ende.
"Innovative Elemente" im Tarif
Der Kompromiss beinhalte "eine vertretbare Kostenbelastung und hat eine Reihe von innovativen Elementen für die Weiterentwicklung der Tarifpolitik", so Schmidt weiter. Von einem guten Ergebnis in schwierigen Zeiten sprach auch die IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Auch der IG-Metall-Bezirk Küste begrüßte das Ergebnis in Nordrhein-Westfalen.
