Drei Tote bei Bombenentschärfung in Göttingen
Bei der Entschärfung einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Göttingen sind am Dienstagabend drei Menschen getötet worden. Zwei Personen wurden zudem schwer verletzt, vier leicht, wie der Sprecher der Stadt, Detlef Johannson, sagte. Bei den Toten handele es sich um Angehörige des Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Landes Niedersachsen.
Explosion bei Vorbereitungsarbeiten
Die Experten hatten am Abend auf dem Göttinger Schützenplatz mit den Vorbereitungen für die Entschärfung des Blindgängers begonnen. Gegen 21.30 Uhr habe es eine Explosion gegeben, sagte Johannson. Zu diesem Zeitpunkt habe niemand an der Bombe gearbeitet. Die Evakuierung des Stadtteiles sei zu diesem Zeitpunkt nicht vollständig abgeschlossen gewesen. "Die eigentliche Entschärfung war für 22.30 Uhr geplant", sagte der Sprecher. Nach Aussage von Zeugen war die Detonation so heftig, dass der Knall noch in einigen Kilometern Entfernung zu hören gewesen war.
Wie es zu der Explosion kam, ist noch unklar. Fachleute von Polizei und Feuerwehr waren am späten Abend noch dabei, den Unglücksort genauer zu untersuchen.
Bei Bauarbeiten entdeckt
Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg war bei Bauarbeiten für eine neue Sportarena in sieben Metern Tiefe entdeckt worden. Die Zehn-Zentner-Bombe verfügte nach Angaben des Katastrophenstabs wie schon die Bombe, die bereits Donnerstag vergangener Woche auf dem gleichen Areal gefunden wurde, über einen Säurezünder und sollte mit einem sogenannten Wasserschneider entschärft werden.
7.200 Menschen von Evakuierung betroffen
Für die Entschärfung sollten 7.200 Menschen in einem Radius von einem Kilometer um den Fundort ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Auch der Bahnhof, die Nord-Süd-Bahnstrecke sowie ein Kino sollten geräumt werden. Nach Medienberichten sollen auch zwei Fassaden von Gebäuden durch die Druckwelle der Explosion zerstört worden sein.
