Feuerwehr: Wechseluniformen sollen Krebsrisiko senken
Die Berufsfeuerwehr Neubrandenburg soll ab 2020 mehr Geld für den Schutz der Feuerwehrleute bekommen. Für die von der Stadt zugesagten 200.000 Euro sollen neue Uniformen gekauft werden, damit alle Feuerwehrleute direkt nach dem Einsatz ihre Kleidung wechseln können. Diese ist oft schadstoffbelastet und steht im Verdacht, langfristig schwere Erkrankungen auszulösen.
Uni Greifswald untersucht Krebsrisiko in MV
In Neubrandenburg hatte zuletzt eine Häufung von Krebsfällen für Beunruhigung gesorgt. Nach Angaben der Berufsfeuerwehr Neubrandenburg sei jedes zweite Jahr ein Feuerwehrmann an Krebs verstorben. Internationale Studien lassen vermuten, dass die Erkrankungen mit der Kontamination bei Einsätzen zu tun haben könnten. Das Land hatte im Herbst ebenfalls eine Studie bei der Universität Greifswald in Auftrag gegeben, die ab dem kommenden Jahr das Krebsrisiko bei Berufsfeuerwehren in Mecklenburg-Vorpommern untersuchen soll, denn valide Studien zu diesem Thema gibt es in Deutschland bislang nicht.
Freiwillige Feuerwehren mit Nachwuchssorgen
Auch in den Freiwilligen Feuerwehren sei das Thema in den vergangenen Monaten viel diskutiert worden, wie der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Marc Reinhardt sagt. Deshalb sei es gut, dass die geplante Greifswalder Studie umfassend aufklären und mit neuen Erkenntnissen die Feuerwehrleute vor den Gefahren schützen soll. Nicht zuletzt, weil die Feuerwehren vielerorts dringend Nachwuchs suchten, so Reinhardt, der selbst Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Neukalen ist.
Krebsdiskussion kostet Feuerwehren auch Bewerber
Die Neubrandenburger Berufsfeuerwehr stellt im nächsten Jahr acht Auszubildende ein. Zu seiner Freude konnte er aus 80 Bewerbungen wählen, so Feuerwehr-Chef Frank Bühring: "Feuerwehrmann und Sanitäter sind immer noch sehr interessante und gefragte Tätigkeiten." Doch Bühring lässt nicht unerwähnt, dass aufgrund der Diskussion zum Krebsrisiko bei der Feuerwehr mehrere Bewerber wieder absprangen.