Arbeiten an Pipeline Nord Stream 2 wieder aufgenommen
Der Bau der deutsch-russischen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 ist am Freitag wieder aufgenommen worden.
Das bestätigte ein Unternehmenssprecher eine knappe Woche nachdem das russische Verlegeschiff "Fortuna" aus dem Hafen in Wismar ausgelaufen war. Demnach soll offenbar ein 2,6 Kilometer langer Leitungsabschnitt in der deutschen Wirtschaftszone südlich des sogenannten Adlergrundes verlegt werden. Nord Stream 2 ist gut 1.200 Kilometer lang und fast fertiggestellt. Die US-Regierung will verhindern, dass die Gasleitung vollendet wird und droht mit Sanktionen für Firmen, die an dem Projekt beteiligt sind. Vor knapp einem Jahr waren die Bauarbeiten an Nord Stream 2 deshalb vor der dänischen Insel Bornholm gestoppt worden, nachdem die USA ein Sanktionsgesetz gegen die Spezialschiffe in Kraft gesetzt hatten, die die Rohre verlegen. Zwei Schweizer Verlegeschiffe wurden daraufhin abgezogen.
Russland will Pipeline allein fertigstellen
Die USA laufen aber seit Jahren Sturm dagegen, weil sie eine zu große Abhängigkeit ihrer europäischen Partner von russischem Gas sehen. Unterstützt werden sie von osteuropäischen Staaten wie Polen und den baltischen Ländern. Kritiker werfen den USA dagegen vor, allein aus wirtschaftlichen Interessen zu handeln: Sie wollten nur ihr Flüssiggas in Europa besser verkaufen können. Der russische Präsident Wladimir Putin kündigte an, die Arbeiten eigenständig zu Ende zu bringen - unabhängig von ausländischen Partnern. Durch die Leitungen von Nord Stream 2 sollen künftig pro Jahr 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas von Russland nach Deutschland gepumpt werden.
