Im Stil des surrealistischen Malers Salvador Dalí, der mit den berühmten schmelzenden Uhren, hat Lili Paul-Roncalli, die jüngere Tochter von Bernhard Paul, in Wien eine neue Nummer einstudiert. Sie ist besonders, zukunftsweisend, irreal schön und unglaublich vielfältig. Vor der Premiere ist die Anspannung riesig - und der Act wird ein Erfolg! Die Kinder von Bernhard Paul treten mehr und mehr in den Vordergrund. Der Zirkusdirektor ist inzwischen älter als die meisten Menschen, die in Rente gehen, und er ist erfahren: „Ich hab das Ganze in die Welt gesetzt, erfunden und über fast 50 Jahre begleitet und geformt und gestylt. Da kann man nicht plötzlich einen Hebel umlegen und sagen, man ist jetzt nur noch Zuschauer.“ Eliana Larible, Bernhard Pauls Frau, sagt, er müsse 200 Jahre leben. Lili Paul-Roncalli weiß, dass ihr Vater nie ganz gehen wird: „Ich glaube ganz fest daran, dass, auch wenn mein Papa nicht mehr da ist, dass das sein Geist trotzdem immer im Zirkus sein wird und dass das deswegen auch nie so verloren gehen wird.“
Stellt Euch vor, Ihr habt einen Traum, der ist so schön und schillernd, dass Ihr nicht anders könnt, als ihn zu verwirklichen. So ging es Bernhard Paul. Der Roncalli-Gründer, ein Mai-Kind, 1947 geboren, wächst in Wilhelmsburg auf, einer kleinen Stadt in Niederösterreich. Zusammen mit seinem Bruder, der fünf Jahre älter ist als er, geht er jeden Tag in die Tierschau, wenn der Zirkus in der Stadt ist. Schon damals hat Bernhard diesen Traum: zum Zirkus zu gehen. Aber zuerst studiert er in Wien Hoch- und Tiefbau, dann Grafik, wird Art Director bei einem Nachrichtenmagazin und arbeitet später bei einer Werbeagentur. Aber das alles macht ihn nicht glücklich. "Selbstbewusstsein hatte ich überhaupt nicht", sagt Paul, "aber ich wollte Zirkus. Ich habe als Kind Zirkus gesehen und bin dem verfallen."
Zirkusträumer Roncalli
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