Zirkusträumer Roncalli
Sonntag, 09. März 2025, 06:04 bis
06:30 Uhr
Im Stil des surrealistischen Malers Salvador Dalí, der mit den berühmten schmelzenden Uhren, hat Lili Paul-Roncalli, die jüngere Tochter von Bernhard Paul, in Wien eine neue Nummer einstudiert. Sie ist besonders, zukunftsweisend, irreal schön und unglaublich vielfältig. Vor der Premiere ist die Anspannung riesig - und der Act wird ein Erfolg! Die Kinder von Bernhard Paul treten mehr und mehr in den Vordergrund. Der Zirkusdirektor ist inzwischen älter als die meisten Menschen, die in Rente gehen, und er ist erfahren: „Ich hab das Ganze in die Welt gesetzt, erfunden und über fast 50 Jahre begleitet und geformt und gestylt. Da kann man nicht plötzlich einen Hebel umlegen und sagen, man ist jetzt nur noch Zuschauer.“ Eliana Larible, Bernhard Pauls Frau, sagt, er müsse 200 Jahre leben. Lili Paul-Roncalli weiß, dass ihr Vater nie ganz gehen wird: „Ich glaube ganz fest daran, dass, auch wenn mein Papa nicht mehr da ist, dass das sein Geist trotzdem immer im Zirkus sein wird und dass das deswegen auch nie so verloren gehen wird.“
Der in einer Handwerkerfamilie aufgewachsene Österreicher und gelernte Grafiker ist 28 Jahre alt, als er seinen Kindheitstraum wahr macht und den Zirkus Roncalli gründet. Mit dem Künstler André Heller stellt Bernhard Paul Ende der 70er die Zirkuswelt auf den Kopf. Was jetzt in der Manege passiert, ist lässig und lustig, glitzernd und gewagt, wild und wunderschön – und poetisch. Paul und sein Zirkus gehen durch Krisen, doch die Idee vom innovativen, künstlerischen Zirkustheater, inzwischen tierfrei, bleibt: seine Frau Eliana und seine Kinder Vivian, Lili und Adrian tragen sie mit ihm weiter. Das Publikum freut‘s. Was ist die Grundlage des Erfolgs? Zauberei?
