Zwischen Hamburg und Haiti
Sonntag, 11. April 2021, 09:34 bis
10:00 Uhr, NDR Info
Eine Sendung von Tom Noga

"Alabama macht mich wütend, Tennessee raubt mir den Schlaf, aber jeder weiß vom verdammten Mississippi", textete Nina Simone einst, die große Jazz-Sängerin, Song-Schreiberin - und Bürgerrechts-Aktivistin. In "Mississippi Goddam" brachte sie im Jahr 1964 ihre Wut auf den US-Staat zum Ausdruck, der sich dem unausweichlichen Ende der Rassentrennung in den Südstaaten nachdrücklich verweigerte und in dem bis in die zweite Hälfte der 60er-Jahre rassistisch motivierte Morde an der Tagesordnung waren. Das ist die Geschichte Mississippis aus afroamerikanischer Sicht.
Geschichte des Staates Mississippi: Rassentrennung, Verlust, Niedergang
Aus Sicht des weißen Mississippi erzählt die Geschichte dagegen von Verlust und Niedergang: im Amerikanischen Bürgerkrieg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und danach, als das auf der Ausbeutung von Sklavenarbeit beruhende Wirtschaftsmodell zusammenbrach und Mississippi vom reichsten US-Staat zu einem der ärmsten wurde. Beide Geschichtsschreibungen spiegeln sich auch in der Literatur Mississippis. Tom Noga hat den Staat bereist - auf den Spuren großer Schriftsteller.
