Zukunftsplan der Handelskammer: Streit um Moorburg
Am ehemaligen Hamburger Bauerndorf Moorburg entzündet sich ein neuer Streit. Anlass ist ein Vorstoß der Handelskammer, die neben dem abgeschalteten Kohlekraftwerk einen sogenannten Energie- und Klimahafen vorschlägt.
Neue Heimat für Unternehmen?
In ihrem Zukunftsplan für den Hafen sieht die Handelskammer die Chance, in Moorburg neben einer Wasserstoffproduktion weitere Unternehmen anzusiedeln. Etwa solche, die dem Wohnungsbau auf dem Kleinen Grasbook weichen müssen.
Seit mehreren Jahrzehnten ist Moorburg Hafenerweiterungsgebiet, die Stadt hat den überwiegenden Teil der Häuser und Flächen gekauft. Ursprünglich sollte in Moorburg einmal ein Containerhafen entstehen, davon ist aber schon länger keine Rede mehr. Im aktuellen Koalitionsvertrag haben sich SPD und Grüne darauf geeinigt, dass das Dorf vorerst Bestand hat. Daran rüttelt jetzt aber die Handelskammer in ihrem Zukunftsplan für den Hafen.
Widerstand von BUND
Die Handelskammer versuche, ein ganzes Dorf zu opfern, kritisierte Christiane Blömeke. Die ehemalige Grünen-Abgeordnete ist inzwischen Landesvorsitzende der Umweltschutzorganisation BUND. Moorburg dürfe nicht geschleift werden, meint der BUND und spricht von Tagträumen der Handelskammer. Angesichts sinkender Umschlagszahlen gebe es schon genügend Hafenflächen, die anders genutzt werden können.
