Tarifabschluss für Hafenarbeiter unter Dach und Fach
Im Hamburger Hafen und an der übrigen Nordseeküste sind weitere Streiks der Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter vom Tisch: Die Arbeitnehmenden haben den Tarifvertrag angenommen.
Es ging um die Entlohnung der rund 12.000 Beschäftigten in den deutschen Nordseehäfen. Bis zu 9,4 Prozent mehr Lohn bekommen die Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter in den Containerbetrieben. Im kommenden Jahr ist eine weitere Erhöhung vorgesehen. Wenn die Inflation hoch bleibt, soll nachverhandelt werden. Auf diesen Kompromiss hatten sich die Arbeitgeber mit der Gewerkschaft ver.di vor rund zwei Wochen geeinigt.
Es gab auch Kritik an dem Ergebnis
Seitdem haben die Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter das Ergebnis gründlich diskutiert, unter anderem bei Pausenversammlungen. In einigen Betrieben gab es eine Art Abstimmung - und teilweise Gegenwind für den Abschluss. Ein Kritikpunkt: Einige Unternehmen, die wirtschaftlich angeschlagen sind, müssen weniger als den Inflationsausgleich obendrauf packen.
Austrittsdrohungen gegen ver.di
Nach Informationen von NDR 90,3 haben zahlreiche Hafenmitarbeitende auch damit gedroht, ihre Mitgliedschaft bei der Gewerkschaft ver.di zu kündigen, wenn der Kompromiss angenommen wird. Ver.di-Bundeschef Frank Werneke sieht in dem Abschluss für die Hafenarbeiter dagegen einen Leuchtturm, an dem sich die Gewerkschaft bei den nächsten Verhandlungen orientieren will.