Ein Mann steigt mit seinem Fahrrad in den Zug. © picture alliance/dpa | Andreas Arnold Foto: Andreas Arnold

SPD und Grüne wollen Fahrrad-Mitnahme im HVV erleichtern

Stand: 04.04.2022 20:22 Uhr

SPD und Grüne in der Hamburgischen Bürgerschaft wollen das Fahren mit dem Rad in Hamburg attraktiver machen. Dafür wollen sie unter anderem die Rad-Mitnahme im HVV erleichtern.

In einem Antrag der beiden Parteien heißt es, dass "die verschiedenen Verkehrsmittel nicht nur ausgebaut, sondern auch sinnvoll und praktisch miteinander verwoben werden" sollen. Heißt: Der Senat solle Maßnahmen erarbeiten, die die Fahrradmitnahme im ÖPNV komfortabler und attraktiver gestalten.

Laut Antrag soll geprüft werden "inwiefern die Fahrradabteile der in Hamburg beginnenden Regionalzüge heute und in Zukunft den Bedarfen entsprechen". Außerdem, wie man mehr Kapazitäten auf den Elbfähren schaffen könne und ob die "geplante Ausschreibung für den U-Bahn-Fahrzeugtyp DT6 den Ansprüchen steigender Fahrradmitnahme gerecht wird."

Moderne S-Bahnen mit zwei Mehrzweckbereichen

Das Problem ist, dass Fahrräder sperrig sind und in etwa den Raum von zwei Fahrgästen einnehmen. In den Zügen der U- und S-Bahn gibt es maximal in den Türbereichen Platz. Doch es geht besser: Moderne S-Bahnzüge haben bereits zwei Mehrzweckbereiche, am Ende und in der Mitte des Zuges.

Barrierefreies Fahren soll Vorrang haben

Schwieriger wird es in den Bussen - die Fahrradmitnahme ist zwar erlaubt, doch die Mehrzweckbereiche sind auch für Rollstuhlfahrer und -fahrerinnen und Kinderwagen vorgesehen. "Die Grenzen sind sicherlich zum Beispiel bei der Barrierefreiheit. Beim Mitnehmen von Rollstühlen und Kinderwägen. Wir möchten, dass alle Menschen in Bussen und Bahnen unterwegs sein können - und die sollten sicherlich auch weiter Vorrang haben vor der Fahrradmitnahme", so Gerrit Fuß, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen.

Initiative erwartet bei der Sperrzeit wenig Korrekturen

Werktags zwischen 6 und 9 Uhr sowie zwischen 16 und 18 Uhr ist die Fahrradmitnahme verboten. Bei dieser sogenannten Sperrzeit erwartet selbst die Initiative maximal kosmetische Korrekturen. Lars Pochnicht von der SPD sagt dazu: "Das wird schwierig zu ändern, weil in der Hauptverkehrszeit nicht nur die Kapazitäten in den Zügen ein Problem darstellt, sondern auch die Entfluchtung."

Aufgrund der Haltestellenlängen sind zusätzliche Kapazitäten für Fahrräder nicht drin. Das lässt sich erst bei der völlig neuen U-Bahnlinie 5 ändern. Entspannter ist es schon auf Hamburgs Fähren. Der Mehrzweckraum im Eingangsbereich ist größer - und Sperrzeiten gibt es auch nicht.

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 04.04.2022 | 19:30 Uhr

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