Neuer Regierungsflieger: Airbus A350 in Hamburg übergeben
Auf dem Gelände der Lufthansa Technik in Hamburg ist am Donnerstag der erste neue Airbus A350 offiziell an Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) übergeben worden. Der Langstrecken-Airbus soll künftig zur Flugbereitschaft der Bundeswehr gehören und Regierungsmitgliedern für weltweite Reisen zur Verfügung stehen. Nach der Übergabe-Zeremonie nahm Kramp-Karrenbauer im Cockpit der Maschine Platz und ließ sich über den neuen Jet informieren.
Bestellung nach Flugzeugpanne
Die Bundesregierung hatte vor anderthalb Jahren insgesamt drei Flugzeuge des Typs A350-900 bestellt. Die beiden anderen Maschinen sollen bis 2022 fertiggestellt werden. Kramp-Karrenbauer lobte den breiten politischen Konsens bei der Beschaffung der A350. Spätestens nach dem verpassten G20-Gipfel in Buenos Aires, an dem Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im November 2018 wegen einer Flugzeugpanne nicht teilnehmen konnte, sei klar gewesen: "So kann es nicht weitergehen." Im April 2019 habe der Bundestag den Kauf der neuen Maschinen gebilligt. Die schnelle Umsetzung des Vorhabens trotz der Corona-Pandemie sei schon fast eine kleine Sensation, sagte die Ministerin.
Spezielle Ausstattung
Es sei das weltweit erste Regierungsflugzeug auf Basis eines A350-900, teilte Lufthansa Technik mit. Die Kabine sei speziell für Regierungsdelegationen ausgestattet worden, und zwar mit einem Konferenzraum, einer Lounge, bequemeren Sitzen, mehr Sanitärräumen und einer modernen Küche. Nun stehen für die neue Maschine noch weitere Testflüge und Zertifizierungen an. Ende des Jahres könnte ein Regierungsmitglied erstmals mit der neuen Maschine fliegen, hieß es.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sollen die drei neuen Maschinen die in Betrieb befindlichen A340-300 ablösen. Die Flugbereitschaft der Bundeswehr verfügt nach Angaben eines Sprechers zurzeit über 17 Flugzeuge. Das älteste ist ein Airbus A310, der vor mehr als 30 Jahren in Dienst gestellt wurde.
