Nach Warnstreik: Hamburger Flughafen wieder im Normalbetrieb

Stand: 25.04.2023 06:29 Uhr

Wieder sind am Montag in Hamburg zahlreiche Flüge ausgefallen. Beschäftigte eines Abfertigungsunternehmens haben die Arbeit niedergelegt.

Die Beschäftigten des Bodenverkehrsdienstleisters Aviation Handling Services (AHS) waren am Sonntagabend von der Gewerkschaft ver.di kurzfristig zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. AHS kümmert sich in Fuhlsbüttel um die Passagierabfertigung - etwa beim Check-in und bei den Ticketkontrollen.

Normaler Flugbetrieb am Dienstag

Am Dienstag lief der Betrieb am Flughafen wieder regulär an. Laut Internetseite des Flughafens am Morgen finden alle Abflüge wie geplant statt. "Wir rechnen mit einem weitestgehend normalen Flugbetrieb", hatte eine Airport-Sprecherin am Montagabend gesagt.

Mehr als 50 Abflüge abgesagt

Von insgesamt 160 geplanten Abflügen wurden am Montag mehr als 50 gestrichen. Darunter waren Verbindungen nach Zürich, Frankfurt, Brüssel, Helsinki und Malaga. AHS betreut Fluggesellschaften wie die Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Brussels Airlines. Flüge, die von anderen Service-Unternehmen betreut werden, waren nicht betroffen.

Ver.di fordert bessere Bezahlung

Im laufenden Tarifstreit kritisiert ver.di, dass die Einstiegslöhne in der Passagierabfertigung auf dem Niveau des gesetzlichen Mindestlohnes lägen. "Das reicht vorne und hinten nicht und führt nicht zuletzt zu Armut im Alter", so Lars Stubbe von ver.di. "Andere Bodenverkehrsdienstleister zahlen bereits jetzt mindestens 15 Euro pro Stunde." Die Streikenden trafen sich am Vormittag zu einer Kundgebung am Airport. Einen Warnstreik gab es am Montag auch am Berliner Hauptstadtflughafen BER.

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Lars Stubbe, Gewerkschaft ver.di, spricht in einem Interview. © NDR Foto: Anna Rüter
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Gewerkschaft verteidigt kurzfristige Ankündigung

Lars Stubbe erklärt im Gespräch mit NDR 90,3, wieso der Warnstreik in Hamburg erst wenige Stunden vor Beginn angekündigt wurde. 2 Min

Gewerkschaft verteidigt kurzfristige Ankündigung

Stubbe erklärte im Gespräch mit NDR 90,3, wieso der Warnstreik in Hamburg erst wenige Stunden vor Beginn angekündigt wurde: "Wenn wir das ankündigen, dann wissen wir, dass die Firma alle möglichen Anstrengungen unternimmt, Personal aus anderen Standorten oder anderes Fremdpersonal zu holen, um den Streik zu unterlaufen. Und natürlich muss ein Streik aus unserer Sicht auch effektiv sein."

Hamburger Flughafen bereits mehrfach bestreikt

Der Hamburger Flughafen war in diesem Jahr bereits mehrfach Ziel von Warnstreiks. Zuletzt hatten am Donnerstag und Freitag Warnstreiks der Sicherheitskontrolleure den Flughafen weitestgehend lahmgelegt. Danach hatte sich der Betrieb am Wochenende normalisiert.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 24.04.2023 | 10:00 Uhr

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