Mordauftrag im Darknet? Opfer sagt aus
Vor dem Hamburger Landgericht sind eine 49-jährige Ärztin und ihr Ehemann wegen versuchter Anstiftung zum Mord angeklagt. Die beiden sollen im Frühjahr im Darknet nach jemandem gesucht haben, der den Ex-Mann der Angeklagten tötet. Dieser sagte am Donnerstag aus.
Hintergrund des möglichen Mordauftrags ist offenbar ein Sorgerechtsstreit um die gemeinsame Tochter. Der Ex-Mann der Angeklagten schilderte am Donnerstag eine Beziehung, die seit Jahren hoch problematisch gewesen sei. Die 49-Jährige sei im Verlauf der Beziehung seit 2014 zunehmend ausfallend und unberechenbar geworden. Seine Frau soll sich dann getrennt haben und mit dem neuen Mann zusammengezogen sein. Die beiden Angeklagten waren voriges Jahr nach Stuttgart gezogen und wollten die Tochter offenbar mitnehmen. Das Familiengericht hatte aber entschieden, dass das Mädchen in Hamburg beim Vater bleibt.
In den Wochen danach soll die Ärztin laut Anklage dann nach einem Auftragsmörder gesucht haben. Bei ihrer eigenen Aussage am Donnerstag wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Bekannt ist bisher nur, dass die Frau psychisch krank sein soll. Das sagt ihre Anwältin.
Auftragskiller im Darknet bereits bezahlt
Zusammen mit ihrem heutigen Ehemann soll die Angeklagte im Darknet einen Auftragskiller gesucht haben. Die beiden sollen sogar schon die Adresse und ein Foto ihres Ex-Mannes hochgeladen und 15.000 Dollar in Bitcoins gezahlt haben. Die Sache sei dringend, sollen sie dazu geschrieben haben, da der Ex-Mann die gemeinsame Tochter sexuell missbrauchen würde. Der Plan misslang jedoch, weil die Ärztin und ihr Mann auf einen Betrüger hereinfielen.
Das amerikanische FBI war im Darknet auf den Mordauftrag gestoßen. Darüber landete der Fall erst beim Bundeskriminalamt und anschließend beim Hamburger Landeskriminalamt.
