Hamburger Senat beschließt Verschärfung der Corona-Regeln
Der Senat hat am Dienstag strengere Corona-Regeln für Hamburg beschlossen, darunter Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte und Genesene. Die Maßnahmen sollen am 24. Dezember in Kraft treten.
Dies bestätigte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Dienstagabend auch noch einmal nach der Schaltkonferenz von Bund und Ländern. Bundesweit sollen Verschärfungen spätestens zum 28. Dezember umgesetzt werden.
Hamburg verschärft schon zum Heiligen Abend
Angesichts der sich schnell ausbreitenden Omikron-Variante werden in Hamburg aber schon zu Weihnachten die Kontakte auch für Geimpfte und Genesene eingeschränkt. Nur noch maximal zehn Personen dürften privat zusammentreffen, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Dienstag nach einer Sitzung des rot-grünen Senats. Ausgenommen seien Kinder unter 14 Jahren. "Wir müssen einige Wochen überbrücken, in denen wir noch nicht sicher wissen, wie stark sich die Omikron-Variante auswirkt, aber in denen wir versuchen, diese Ausbreitung so gut es geht einzudämmen", betonte Tschentscher.
Für Ungeimpfte gilt weiterhin eine Kontaktbeschränkung auf den eigenen Haushalt plus zwei Personen aus einem weiteren Haushalt. Sobald eine ungeimpfte Person an einem Treffen teilnimmt, gelten die Regeln für Ungeimpfte.
Sperrstunde ab 23 Uhr
Außerdem müssen ab dem 24. Dezember Restaurants, Kneipen und Bars von 23 Uhr an schließen, so Tschentscher weiter. In der Silvesternacht gelte die Sperrstunde erst ab 1 Uhr nachts. Des Weiteren werden laut Tschentscher Tanzveranstaltungen untersagt und es entfallen die Stehplätze in gastronomischen Betrieben. Das Tanzverbot kommt faktisch einer Schließung von Clubs und Diskotheken gleich. In allen Innenräumen - auch unter 2G-Bedingungen, sowie im ÖPNV - wird eine FFP2-Maske empfohlen. Die Maskenpflicht gilt nicht, wenn es nicht möglich ist, eine Maske zu tragen, beispielsweise beim Essen oder Trinken im Restaurant, in der Sauna oder bei der Sportausübung. Darüber hinaus werde es laut Tschentscher in Hamburg ein Verbot von Feuerwerk öffentlichem Grund und Ansammlungen von mehr als zehn Personen vor und in der Silvesternacht geben. Es gilt vom 31. Dezember um 15 Uhr bis zum 1. Januar um 9 Uhr.
Leonhard: "Gute Argumente für das Impfen"
Tschentscher verglich die Situation mit Weihnachten 2020, als die Sieben-Tage-Inzidenz nur etwa halb so hoch war wie derzeit. "Die Geschäfte hatten geschlossen, es gab keine Kultur- oder Sportveranstaltung", so der Bürgermeister. Diese Situation habe man jetzt nicht, weil viele inzwischen geimpft seien. Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) betonte in dem Zusammenhang, dass damals bei nur etwa halb so hoher Inzidenz doppelt so viele Corona-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivstationen der Hamburger Kliniken lagen. Das sei das beste Argument für das Impfen.
Bundeseinheitliche Beschlüsse
Nach der Bund-Länder-Schalte sagte Tschentscher: "Wir haben gemeinsam festgestellt, dass die Lage in der Corona-Pandemie kritisch ist." Das liege vor allem daran, dass die Omikron-Variante wohl schon weiter verbreitet sei, als viele vermuten würden. Der Verlauf der Pandemie sei daher schwer einschätzbar. "Ich kann die Sache abkürzen: Die Entscheidungen, die wir (im Senat) beschlossen haben, sind in völliger Übereinstimmung mit der Ministerpräsidenten-Konferenz." So sollen auch bundesweit - spätestens zum 28. Dezember - die bei privaten Zusammenkünften nur noch maximal zehn Personen erlaubt sein.
Großveranstaltungen ohne Zuschauer
Ebenfalls spätestens ab 28. Dezember dürfen überregionale Großveranstaltungen nur noch ohne Zuschauerinnen und Zuschauer stattfinden. Der Hamburger Senat werde dies umsetzen, sagte Tschentscher. Ab wann genau die Regelung greife, werde noch abgestimmt. Ob das Heimspiel des Handball Sportvereins Hamburg am 27. Dezember davon betroffen ist oder einen Tag zuvor das Spiel der Hamburg Towers in der Basketball-Bundesliga, ließ der Bürgermeister somit noch offen.
Impfen ohne Pause an den Feiertagen
Außerdem sagte Tschentscher, dass man bundesweit kritische Infrastrukturen absichern wolle. Hier wolle man mit privaten Betreibern zusammenarbeiten. Auch die Impfkampagne wolle man weiter vorantreiben - die Impfungen sollen über die Feiertage nicht pausieren. Es sei das bundesweite Ziel vereinbart worden, "bis Ende Januar sogar weitere 30 Millionen Booster-Impfungen" durchzuführen, sagte er. Die Ständige Impfkommission hatte ihre Empfehlung für die Booster-Impfungen am Dienstag überarbeitet - und empfiehlt diese nun schon nach drei Monaten. Dies will auch Hamburg schnellstmöglich umsetzen.
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