Hamburg bekundet Solidarität mit der Ukraine
Tausende Menschen haben am Freitag in Hamburg ihre Solidarität mit der Ukraine bekundet und gegen den Krieg demonstriert. An der Elbphilharmonie und mehreren öffentlichen Gebäuden erstrahlten die Farben der ukrainischen Flagge.
Am Freitag nach Einbruch der Dunkelheit wurde die Elbphilharmonie in blau-gelbes Licht getaucht. Ebenfalls in den Nationalfarben des von Russland überfallenen Landes leuchtete der Bahnsteig der U-Bahn-Station "HafenCity Universität". Bis Sonntag werde zudem die ukrainische Flagge über dem Eingang des Rathauses gehisst, teilten Senat und Bürgerschaft mit.
Hamburg sendet Zeichen gegen Krieg und Gewalt

Die Elbphilharmonie werde auch in den kommenden Nächten die besondere Beleuchtung anschalten. "Damit sendet Hamburgs weltweit bekanntes Wahrzeichen eine klare Botschaft gegen Krieg und Gewalt", hieß es. Hamburg reihe sich damit in die Solidaritätsbekundungen vieler weiterer Städte in Deutschland und Europa ein. So wurden unter anderem schon das Brandenburger Tor in Berlin, der Eiffelturm in Paris und das Kolosseum in Rom in den Landesfarben der Ukraine erleuchtet.
Demo: Mehr als 4.000 Teilnehmer
Am Freitag fand mit "Solidarität mit der Ukraine" die bislang größte Demonstration gegen die Angriffe Russlands in Hamburg statt. Nach Angaben der Polizei zogen rund 4.500 Demonstrantinnen und Demonstranten vom Hachmannplatz am Hauptbahnhof Richtung Rathausmarkt durch die Innenstadt.
Anti-Putin-Plakate und Forderungen nach Sanktionen
Vor Ort waren zahlreiche Friedensbanner zu sehen. Ebenso gab es Plakate mit der Aufschrift "Heute Ukraine, morgen EU" oder "Lieber frieren als Gas von Putin". Zwischen den Demonstrantinnen und Demonstranten wehten viele blau-gelbe ukrainische Flaggen. Auch viele Menschen, die keine Freunde oder Verwandte in der Ukraine haben, zeigten sich solidarisch. Viele der Rednerinnen und Redner forderten harte Sanktionen aus dem Westen.
"Fridays for Future" mit dabei
Die Klimabewegung "Fridays for Future" hatte ihre für heute geplante Demonstration in Hamburg abgesagt und rief stattdessen dazu auf, sich der Friedenskundgebung am Hachmannplatz anzuschließen. "Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben wir uns entschieden, unsere Demo abzusagen. Stattdessen werden wir uns einer Friedensdemonstration anschließen", schrieben die Veranstalter auf Twitter.
Auch Jugendorganisationen und Parteien riefen zur Demo auf
Die Demonstration gegen den russischen Angriff wurde unter anderem von der ukrainischen Diaspora und weiteren Organisationen veranstaltet. Auch die Hamburger Jugendorganisationen von SPD, Grünen, CDU und FDP riefen zu der Kundgebung auf. Parallel fanden auf der Ottenser Hauptstaße und vor dem russischen Konsulat am Feenteich zwei weitere Proteste statt.
Erste Ukraine-Flüchtlinge in Hamburg eingetroffen
Einen Tag nach dem Einmarsch der russischen Armee in der Ukraine sind derweil die ersten Kriegsflüchtlinge in Hamburg eingetroffen. Die Zahl sei mit drei bis vier Flüchtlingen im Ankunftszentrum der Hansestadt noch sehr überschaubar, sagte am Freitagabend ein Sprecher der Innenbehörde der Nachrichtenagentur dpa. Man wisse aber, dass andere Ukrainer auch privat bereits in Hamburg untergekommen seien. Die Stadt hat einen Krisenstab eingerichtet, der die Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen organisieren soll.
Mahnwache vor Konsulat
Bereits am Mittwoch und Donnerstag gab es Kundgebungen in Hamburg gegen den russischen Angriff. Vor dem Generalkonsulat der Russischen Föderation auf der Uhlenhorst demonstrierten mehrere Hundert Menschen für Frieden. In der Nacht zum Freitag gab es auch eine Mahnwache. Für die kommenden Tage sind weitere Demonstrationen geplant.
Vor dem ukrainischen Generalkonsulat drückten Menschen ihre Anteilnahme aus. Auf der Treppe und am Geländer zum Eingang wurden Blumen niedergelegt.
