Beim Gebet gestört: Männer nach Prügelattacke verurteilt
Sie griffen einen Autofahrer in einer Toreinfahrt in St. Georg an, weil er sie beim Gebet gestört hatte: Am Donnerstag wurden drei Männer vom Amtsgericht verurteilt.
Die drei Angeklagten im Alter von 21 bis 27 Jahren hatten den 55-Jährigen im Oktober verprügelt, weil dieser sie angehupt hatte. Sie bekamen Haftstrafen zwischen einem halben Jahr auf Bewährung und eineinhalb Jahren Gefängnis.
Bespuckt und verprügelt
Die Muslime hatten in einer Toreinfahrt am Pulverteich gebetet und die Durchfahrt blockiert. Als der Mieter eines nahen Hauses sie aufforderte, Platz zu machen, bespuckten und verprügelten sie ihn und brachen ihm einen Zeh.
"Mir fehlen die Worte, wie so etwas aus einer Nichtigkeit heraus entstehen kann", sagte die Richterin am Donnerstag. Die Anwälte argumentierten, das Ganze habe nichts mit ihrer Religiösität zu tun, sie hätten sich provoziert gefühlt. Die Richterin aber hielt vor allem dem Haupttäter vor: Sie verlangten Respekt für Ihre Religiösität, hätten aber selbst vor anderen gar keinen Respekt.
Haupttäter als Salafist bekannt
Der 24-Jährige ist als Salafist bekannt. Er war vor drei Jahren schon einmal verurteilt worden, weil er versucht hatte, nach Syrien auszureisen und sich dem sogenannten Islamischen Staat anzuschließen. Damals bekam er Bewährung. Jetzt muss er für eineinhalb Jahre ins Gefängnis.
