Stand: 20.03.2018 13:35 Uhr
Frühling startet mit glatten Straßen und Sonne
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In Borrentin ist am Dienstagmorgen ein Lastwagen bei Glatteis von der Straße gerutscht.
Schnee, Schneeregen und Minustemperaturen: Das Wetter hat sich am Dienstagmorgen zum kalendarischen Frühlingsbeginn eher winterlich präsentiert. Dichter Schneefall brachte zahlreiche Autofahrer in Mecklenburg-Vorpommern ins Rutschen. Wie Polizeisprecher in Güstrow, Rostock und Neubrandenburg mitteilten, ereigneten sich im morgendlichen Berufsverkehr mehr als 50 glättebedingte Unfälle mit mehreren Verletzten. Die meisten Unfälle gab es in der Region Mecklenburgische Seenplatte, wo bis zu zehn Zentimeter Neuschnee fiel.
Bis zu 7 Grad bei viel Sonnenschein
Immerhin werden die Norddeutschen mit viel Sonnenschein entschädigt. Fast überall scheint am Dienstag die Sonne. Frühlingsgefühle sind weiterhin noch nicht angesagt. "Milde Luftmassen können sich derzeit noch nicht durchsetzen", sagte Frank Böttcher vom Hamburger Institut für Wetter- und Klimakommunikation am Montag. "Die Tageshöchstwerte steigen am Dienstag aber immerhin auf 3 bis 7 Grad."
Tagsüber milder, nachts frostig
In den kommenden Tagen soll es zumindest tagsüber wärmer werden. Nachts bleibt es allerdings frostig. Schmuddelwetter mit Schnee und Regen ist am Mittwoch für den Norden vorhergesagt. In den Abend-, Nacht- und Morgenstunden besteht erhöhte Glättegefahr. Meteorologe Böttcher erwartet auch am Donnerstag neue Schneefälle: "Da können bis zu fünf Zentimeter aus den Wolken herauskommen. Das taut dann aber alles weg, denn tagsüber wird es milder." Am Wochenende sind dann sogar zweistellige Temperaturen möglich. "Aber der ganz große Frühlingsdurchbruch wird das noch nicht", dämpft der Meteorologe die Hoffnungen.
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Für den Beginn der Karwoche erwartet er wieder wechselhaftes und kühleres Wetter. Die Winterreifen sollten also vorsichtshalber noch drauf bleiben, denn auch die Prognosen für das Osterwochenende sind derzeit eher mies - wechselhaft, windig und kühl mit Regen-, Schneeregen- und Graupelschauern.
Wintereinbruch im März nicht unüblich
Ungewöhnlich ist der Spätwinter übrigens nicht. "Alle fünf bis zehn Jahre muss man damit rechnen, dass im März Schnee fällt", sagte Adrian Leyser vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Wintereinbrüche und Schnee rund um den kalendarischen Frühlingsbeginn seien kein allzu seltenes Phänomen. Dabei gehe es noch heftiger als derzeit: Im März 1987 türmten sich die Schneemassen in den Mittelgebirgen teilweise über einen Meter hoch. Die Monatsmitteltemperatur lag bei -0,4 Grad und damit 2,5 Grad niedriger als bisher im März 2018. Und Böttcher erinnerte an das Jahr 2013, als es zum Frühlingsanfang 13 Zentimeter Schnee gab. Ganz so schlimm ist der aktuelle März im Vergleich also nicht.
Sonne, Frost und Schnee zum Frühlingsanfang
Wie hier im Hamburger Hafen startet die Woche fast überall im Norden mit viel Sonnenschein.
Allerdings ist es weiter kalt. Kleine Häfen wie der Boddenhafen im Ostseebad Ahrenshoop haben mit Eis zu kämpfen.
Die Möwen am Strand von Binz lassen sich vom eisigen Wind nicht stören.
Auch Spaziergänger zieht es an die Ostsee, wie hier am Sonntag bei Zingst. Der Küstensaum ist mit einer bizarr anmutenden Eisschicht überzogen. Kurz vor Frühlingsbeginn ist an den Küsten und im Harz noch mal ordentlich Schnee gefallen.
Am Sonnabend kommt es in Schleswig-Holstein zu starken Schneeverwehungen. In Schwedeneck (Kreis Rendsburg-Eckernförde) stoßen mehrere Autos zusammen. Auch in den niedersächsichen Kreisen Goslar und Göttingen gilt wegen der Schneeverwehungen eine Unwetterwarnung.
In Hamburg ist es so stürmisch, dass eine Oberleitung reißt. Ein ICE bleibt deswegen zwischen zwei Bahnhöfen stehen. Die Feuerwehr hilft den Reisenden aus dem Zug.
Der Winter zeigt sich vom bevorstehenden Frühling völlig unbeeindruckt - und so schneit es im Harz am Sonnabend bis zu 30 Zentimeter.
Schon am Freitag sieht es im südlichen Niedersachsen nach Winterzauber aus.
Räumfahrzeuge sind im Einsatz, um die Straßen vom Schnee zu befreien. Für die einen bedeutet das Winterwetter Arbeit ...
...andere können sich freuen. So wie diese Wintersportler auf dem Wurmberg bei Braunlage.
Zum Wochenende werden für sie die Pisten präpariert. Bei Schneehöhen von rund 50 Zentimetern kommen die Wintersportler noch mal auf ihre Kosten.
Von ausgezeichneten Bedingungen für Wanderausflüge kann an der Ostsee keine Rede sein. Dennoch entscheiden sich Hartgesottene für einen Strandspaziergang - trotz der steifen Brise. Beeindruckend!
Nicht weniger imposant sind die Wellen, die an der Küste vor Großenbrode toben.
Und auch hier hat jemand getobt: Heftiger Ostwind weht das Dach eines Gebäudes in der Kieler Innenstadt herunter. Teile der Fußgängerzone müssen vorübergehend gesperrt werden.
Der Ostwind sorgt auch für Überflutungen: In Flensburg tritt das Wasser über die Hafenkante.
Aber die Flensburger nehmen`s gelassen. Radeln bei Hochwasser? Das geht!
Und wenn die Schuhe ohnehin nicht wasserdicht sind, dann kann man sie auch gleich ausziehen, um zu seinem Auto zu gelangen.
Besonders dringend warten die Bauern auf trockenes, warmes Wetter, um mit der Frühjahrsbestellung beginnen zu können. Viele Äcker sind so aufgeweicht, dass sie nicht befahrbar sind.
Trotz Frost und Sturm: An einigen Orten, wie hier in Schwerin, lugen schon Krokusse hervor und machen Lust auf Frühling.
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20.03.2018 | 08:00 Uhr