Sternenmeer aus Kerzenlichtern bei A-cappella-Woche Hannover
Die Internationale A-cappella-Woche Hannover ist in Kooperation mit dem Evangelischen Kirchentag gestartet. Das Festival bietet insgesamt acht Konzerte mit Sängerinnen und Sängern aus sechs Ländern.
Das schwedische Ensemble "The Real Group" und das Freiburger Quintett "anders" eröffnen die 23. A-cappella-Woche in Hannover auf einer Freiluftbühne auf dem Opernplatz. "Was für eine wunderbare Kulisse, was für ein tolles Fest", begrüßt Festivalmacher Roger Cericius etliche tausend Menschen auf dem gut gefüllten Opernplatz in Hannover. Die Mehrheit trägt den roten Kirchentagsschal, doch hergekommen sind sie aus ganz unterschiedlicher Motivation - von der Freude über die gute Stimmung bis zum Spaß am Tanzen.
"The Real Group" - von ABBA bis Tradition
"Words" heißt der Titel, mit dem "The Real Group" aus Schweden startet. Weil der Bass Daniele Dees erkrankt ist, singt Manager Anton Forsberg mit. Auch wenn das nicht die bekannte Formation ist, treten sie doch stimmgewaltig auf. "Worte! Finde sie, liebe sie, fürchte sie", heißt es im Liedtext. Es geht um das, was sie so lieben, sagt Sopranistin Clara Fornander. "Es gibt viele Alliterationen in dem Text, es geht um Wortspiele. Mit dem Gesang kann man so viel machen, und Worte unterscheiden uns von vielen anderen Instrumenten." Manchmal klingt ABBA durch, wenn die fünf Schweden "I sing, you sing" intonieren. Dann wieder erklingt etwas von der großen Chortradition, wenn sie im schwedischen Klassiker "En vänlig grönskas rika dräkt" vom reichen Grün des Sommers singen.
Urlaub nehmen für A-cappella-Woche
Für Malte aus Bonn und Ailke aus Essen, die vorn an der Absperrung zur Bühne stehen, gehört das Ensemble zu den besten Europas. Die beiden nehmen seit Jahren ihren Urlaub so, dass sie die A-cappella-Woche besuchen können. Die Stimmung in Hannover sei eine besondere, sagt Ailke. "Die A-cappella-Woche ist eine ganz eigene Welt, weil alle, die sie organisieren, selbst mal a-capella gesungen haben oder es noch tun." Sie freut sich auch über die Aftershow-Parties mit dem Austausch nach den Konzerten. "Insgesamt ist die A-cappella-Szene sehr familiär und alles ist sehr eng vernetzt - sowohl die Bands untereinander als auch mit uns Fans", betont Malte.
Zappen durch die Fernsehwelt - nur mit Gesang

Und dann geht es mit der Gruppe "anders" weiter, einem A-cappella-Ensemble aus Freiburg. Mit einem Couch-Potato-Potpourri zappen sie sich hörbar durch die Fernsehwelt. Auch mit Liedern über die Liebe, den Klimawandel und jeder Menge Rap heizen die fünf Sänger dem Publikum ein. Begeistert singt das in der Unesco-City-of-Music-Stadt Hannover auf Ansage hin mit. Auch der auf dem Kirchentag traditionelle, allabendliche Segen "Halte meine Ängste fern. Amen" beginnt mit den "anders"-Stimmen hörbar zu leuchten.
Und was gibt es Schöneres, als zusammen zu singen? Als sich am Ende des vorletzten Kirchentagstages von Hannover 2025 vor der Bühne ein Sternenmeer aus vielen kleinen Kerzenlichtern ausbreitet und die Dunkelheit bannt, scheint die Welt stille zu stehen wie in Matthias Claudius' Gedicht "Der Mond ist aufgegangen".
Sternenmeer aus Kerzenlichtern bei A-cappella-Woche Hannover
Am Samstagabend startete das Festival mit guter Stimmung und Tanz auf dem Opernplatz in Kooperation mit dem Kirchentag.
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- Acht Konzerte und Rahmenprogramm
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