Polizeiruf 110 - Aushängeschild des Films in MV
Seit 30 Jahren gehört Mecklenburg-Vorpommern zum Sendegebiet des Norddeutschen Rundfunks. Der NDR führt den Polizeiruf 110 fort und fördert die Filmbranche - nicht zuletzt beim Filmkunstfestival MV.
Im Westen der Tatort - im Osten Polizeiruf 110. So sah zumeist der Fernseh-Sonntagabend in den 70er- und 80er-Jahren aus. Doch mit der Deutschen Einheit und der Neuordnung der Rundfunklandschaft 1992 ergab sich die Frage, ob nicht beide Krimireihen gemeinsam in der ARD gezeigt werden könnten. Auch der Norddeutsche Rundfunk, der seit mittlerweile 30 Jahren auch in Mecklenburg-Vorpommern sendet, musste diese Frage beantworten.
Kurt Böwe und Uwe Steimle als Ermittlerduo im Polizeiruf

1994 war das Jahr, in dem erstmals zwei Polizeiruf-Kommissare ihre ersten Fälle in Schwerin lösen mussten. Kurt Böwe ermittelte als Kurt Groth bis 2000. Dann starb der Schauspieler 71-jährig. Uwe Steimle bekam als Jens Hinrichs bis 2009 drei weitere Partner. Nach 31 Folgen verlegte der NDR seinen "Polizeiruf 110" dann 2010 nach Rostock. Und erstmals trat mit Katrin König eine Kommissarin auf:
Inzwischen hat Sascha Bukow - gespielt von Charly Hübner - Rostock verlassen. Katrin König ermittelt nun gemeinsam mit Melly Böwe. Zwei Frauen - Anneke Kim Sarnau und Lina Beckmann - setzen nun die erfolgreiche Krimireihe vor. Der neue Fall "Daniel A." erlebte gerade erst Anfang September seine Uraufführung beim Filmkunstfest in Schwerin.
NDR wichtiger Partner des Filmkunstfestivals MV
Seit mittlerweile mehr als 20 Jahren gibt es auf diesem Festival die Reihe "NDR Spezial". Festivalleiter Volker Kufahl hebt die besondere Rolle des NDR hervor: "Über die Kulturförderung des NDR - dazu gehört auch der Film - sind eine Menge Filmproduktionen hier im Land entstanden. Häufig sind sie auch auf dem Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern zu sehen gewesen." Darüber hinaus unterstützt der NDR auch das Filmkunstfest direkt: "Der NDR Regiepreis wird seit vielen Jahren auf dem Festival verliehen. Das ist ein in der Branche sehr anerkannter Preis", hebt Kufahl hervor.

Doch nicht nur Spielfilme erlebten in den vergangenen Jahren immer wieder ihre Uraufführungen, auch das NDR Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern beteiligte sich am Festival mit Dokumentationen beispielsweise über Doping in der DDR oder mit einer Aufarbeitung des Flugzeugabsturzes einer Schweriner Schulklasse 1986. 2017 präsentierte der NDR einen Film über die ehemalige RAF-Terroristin Silke Maier-Witt und ihr Leben in Neubrandenburg.
Dokumentarfilme brauchen starke Medienpartner
Auch der Mecklenburger Dokumentarfilmer Dieter Schumann - 1991 der erste Leiter des Filmkunstfestes - sieht im NDR einen wichtigen Partner: "Ich liebe das Kino. Aber wir wissen auch, dass gerade im Dokumentarfilmbereich die Abspielmöglichkeiten schwierig sind. Insofern brauchen wir das Fernsehen und den Sender unbedingt in der Partnerschaft. Das Filmkunstfest lebt davon, so einen starken Medienpartner zu haben."
Und nach dem diesjährigen Jubiläum - 30 Jahre NDR in Mecklenburg-Vorpommern - wird natürlich nicht Schluss sein mit Spiel- und Dokumentarfilmen aus dem Land und für das Land. Und beim Polizeiruf 110 werden die Kommissarinnen auch künftig Verbrechen aufklären.
