Serien-Tipps im November: "Helsinki-Syndrom" und "Neuland"
November-Tipps aus den Mediatheken von ARD, Arte und ZDF sind die Thriller-Serie "Helsinki-Syndrom", "Neuland" mit Anneke Kim Sarnau und Franziska Hartmann und die BBC-Zombie-Serie "In the Flesh".
Das sogenannte "Stockholm-Syndrom" beschreibt einen Effekt bei Entführungen: Je mehr Zeit die Geiseln mit den Geiselnehmern verbringen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich mit den Tätern solidarisieren. So weit die Theorie. Wissenschaftliche Belege gibt es dafür nicht, aber viele Filme, die sich mit dem Phänomen beschäftigen. Das jüngste Beispiel ist die Krimi-Serie "Helsinki-Syndrom".
"Helsinki-Syndrom" - Packende Thrillerserie um eine Entführung in der ARD-Mediathek
Die Polizei hat das Gebäude der auflagenstärksten Zeitung Finnlands abgesperrt: "Wir haben eine Geiselnahme. Der Geiselnehmer ist bewaffnet: Elias Kristian Karo, 48 Jahre alt. Er hält mehrere Reporter als Geiseln." Der finnische Unternehmer und Familienvater Elias Karo (Peter Franzén) nimmt vier Journalisten der bekanntesten finnischen Tageszeitung "Helsingin Sanomat" als Geiseln. Auf Seiten der Polizei führt der Verhaltenspsychologe Jarmo Kiiski die Verhandlungen. Zu Kiiskis Erstaunen verlangt der Geiselnehmer kein Geld. Er will nur eines: Wiedergutmachung. Denn er zählt zu den Opfern der Bankenkrise in den 1990er-Jahren.
42.000 Betriebe gingen pleite. 500.000 Menschen wurden arbeitslos. Insgesamt wurden ihnen 120 Milliarden Euro gestohlen. Der Entführer Elias Karo in der Serie "Helsinki-Syndrom"
Die Journalisten sollen für ihn ans Tageslicht bringen, wer damals von den faulen Krediten gewusst und profitiert hat: "Ich verspreche Ihnen: Die Banken, die Gerichte und der Staat werden jetzt zur Wiedergutmachung gezwungen." In der finnischen Serie erleben die Zuschauenden hautnah mit, wie sich die Abscheu für den bewaffneten Gangster in Sympathie verwandelt. Denn Karo ist Täter und Opfer zugleich. Alle acht Folgen der Serie "Helsinki-Syndrom" sind noch drei Monate in der ARD Mediathek abrufbar.
"In The Flesh": Preisgekrönte Zombie-Serie mit Satire der BBC in Arte Mediathek
Für viele Menschen gibt es gute Gründe, Horror-Filme zu meiden. Aber: "In the Flesh" ist eine Ausnahme. Die britische BBC-Serie Kultserie liefert Untote im Doppelpack mit rabenschwarzer Gesellschaftssatire. Schauplatz ist die Kleinstadt Roarton, wo es - wie überall im Land - ein Zombie-Problem gab. Doch nun haben Forscher ein Medikament entwickelt, das die Monster von ihren blutrünstigen Bedürfnissen befreit. In Selbsthilfegruppen arbeiten sie ihre Untaten auf. Im Rahmen eines Rehabilitationsprogramms soll der ehemalige Zombie Kieren zu seinen Eltern zurückkehren. Er ahnt nicht, dass sein Heimatort Roarton die Hochburg einer Bürgerwehr ist, die Jagd auf die genesenen Untoten macht. Denn wie der lokale Pastor ausruft: "Sie sind verdammt gefährlich!"
Die erste Staffel mit drei Kapiteln à knapp 60 Minuten der preisgekrönte Serie um das Zusammenleben von Lebenden und Untoten mit läuft bis Ende Oktober 2023 in der Arte Mediathek.
"Neuland": Drama-Serie über Kriegsveteranin in einer Kleinstadt in ZDF Mediathek
Zwar läuft diese Serie erst am 27. und 28. Dezember im ZDF - doch schon jetzt sind alle sechs Folgen der hochkarätigen Serie "Neuland" mit Godehard Giese und Hauptdarstellerin Franziska Hartmann in der ZDF Mediathek zu finden. In der Drama-Serie muss die Berufssoldatin Karen Brandt von ihrem Einsatz in Mali in die heimische Kleinstadtidylle zurückkehren, weil ihre Schwester Alexandra spurlos verschwunden ist. Dort soll sich Karen um die beiden Nichten kümmern. Sie ist jedoch weit davon entfernt, eine ideale Betreuung für die Kinder zu sein: Die Soldatin ist seit ihrem Afghanistan-Einsatz schwer suchtkrank. Und auch im Ort läuft nicht alles rund. So gibt zum Beispiel Prügeleien in der Schule. In weiteren Rollen sind etwa Serkan Kaya, Peri Maumeister, Mina Tander, Janek Rieke und Annke Kim Sarnau zu sehen. Die sechs Folgen von "Neuland" stehen bis zum 14. November 2023 in der ZDF Mediathek zur Verfügung.