Will Smith spielt Richard Williams, den Vater der legendären Tennisspielerinnen Venus und Serena Williams - hier im Spielfilm "King Richard" von Reinaldo Marcus Green © Telepool

Oscarrolle für Will Smith als Vater der Tennislegenden Williams

Stand: 28.03.2022 08:04 Uhr

Das Tennisdrama "King Richard" war für sechs Oscars nominiert. Will Smith verkörpert im Film den Vater von Serena und Venus Williams und ist von der Oscar-Academy als bester Hauptdarsteller prämiert worden.

von Anna Wollner

Es ist eine Geschichte, die Hollywood sich nicht hätte besser ausdenken können: Der Aufstieg der beiden Schwestern Serena und Venus Williams in den internationalen Tennisolymp. Zwei Schwestern aus Compton, einem ärmlichen Vorort von Los Angeles in Kalifornien, die es bis nach ganz oben schaffen. Gemeinsam und gegeneinander.

Reinaldo Marcus Green erzählt die Geschichte aus der Perspektive des Vaters

Regisseur Reinaldo Marcus Green wählt für den ungewöhnlichen Werdegang der beiden die Perspektive des Vaters Richard. King Richard hatte schon vor der Geburt seiner Töchter einen Plan entwickelt, sie an die Weltspitze des Tennis zu bringen, getrieben vom Ehrgeiz, dem Streben danach aufzusteigen und seinen Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen, als er es hatte. Gegen alle Widerstände. Auch gegen Vorbehalte des Jugendamtes.

Der echte Richard Williams ist im elitären Tennissport Anfang der Neunziger mehr als einmal angeeckt, wegen seiner ungewöhnlichen Trainingsmethoden und harten Hand gegen seine Töchter, wegen seines Beschützerinstinktes über die ganze Familie und wegen seiner Hautfarbe. Das ist im Film die Grundlage für die ein oder andere Motivationsrede.

"King Richard" - Familiengeschichte und American Dream

Will Smith spielt Richard Williams, den Vater der legendären Tennisspielerinnen Venus und Serena Williams - hier im Spielfilm "King Richard" von Reinaldo Marcus Green © Telepool
Will Smith hat wohl beste Chancen auf einen Oscar für seine Rolle als Richard Williams. An seiner Seite spielen Saniyya Sidney als Venus und Demi Singleton als Serena Williams.

Will Smith ist in "King Richard" so gut wie noch nie in seiner Karriere. Mit den angegrauten Haaren, den weißen Tennissocken, mit Shorts und Trainingsjacke spielt er die Figur immer auf dem Sprung, immer unter Druck - dem Druck zu gewinnen, und dem Druck, seine Töchter richtig zu vermarkten und zu platzieren.

"King Richard" ist nicht nur Tennisgeschichte und Sportlerinnendrama, sondern in erster Linie eine Familiengeschichte. Der klassische Aufstieg im Sinne des American Dreams. Venus und Serena Williams und ihre Schwester Isha Price haben als ausführende Produzentinnen am Film mitgewirkt. Das ist in dem Fall ein reiner Gewinn. "King Richard" ist selbst für Sportmuffel ganz großes Tennis.

Eklat mit Ohrfeige von Will Smith bei Oscar-Preisverleihung

Bei der Oscar-Preisverleihung am 27. März erhielt Will Smith zwar den Oscar als bester Hauptdarsteller. Es sollte eigentlich der Höhepunkt seiner Karriere sein. Ihm ging jedoch ein Eklat vorraus, weil vor den Live-Fernsehkameras Comedian Chris Rock ohrfeigte, der Smiths Ehefrau Jada Pinkett-Smith mit einem unpassenden Witz über deren Frisur bedacht hatte. Die Dankesrede von Will Smith fiel entsprechend lang und tränenreich aus.

 

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Will Smith hält in Los Angeles tränenüberströmt eine Rede für den Oscar als bester Schauspieler bei der Oscar-Preisverleihung ©  Chris Pizzello/Invision/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto:  Chris Pizzello

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"King Richard"

Genre:
Biopic | Drama
Produktionsjahr:
2021
Produktionsland:
Vereinigte Staaten
Regie:
Reinaldo Marcus Green
Länge:
145 Minuten
FSK:
ab 12 Jahre
Kinostart:
ab 24. Februar

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Kultur | 23.02.2022 | 06:40 Uhr

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