Cannes-Siegerfilm von Rasoulof läuft beim Filmfest Hamburg
Das am Samstag beim Filmfest Cannes mit dem Spezialpreis der Jury prämierte Drama "The Seed of the Sacred Fig" des iranischen Regisseurs und Drehbuchautors Mohammad Rasoulof wird im Herbst beim Filmfest Hamburg gezeigt.
Der Spezialpreis der Jury ist eine der wichtigsten Auszeichnungen des Filmfestivals Cannes. Den Juryvorsitz im Wettbewerb hatte US-Regisseurin Greta Gerwig. Rasoulof konnte nach einer gefährlichen Flucht aus dem Iran den Preis in Cannes persönlich entgegennehmen.
Die iranisch-deutsch-französische Arte France Koproduktion wurde aus Hamburg heraus von der Produktionsfilmra RunWay Pictures produziert und von der Moin Filmförderung unterstützt. Der Hamburger Film Editor Andrew Bird war für die Montage des politischen Dramas verantwortlich. Wie nun das Filmfest Hamburg bekannt gab, wird "The Seed of the Sacred Fig" beim Festival im Herbst in der Hansestadt zu sehen sein.
Rasoulof über Hamburg: "Stadt ist mein zweites Zuhause"
"Wir sind erleichtert, dass Mohammad Rasoulof nach seiner schweren Flucht aus seinem Land nach Hamburg zurückkehren wird und gratulieren ihm und seinem Team herzlich zu dem verdienten Preis", teilte die neue Festivalleiterin Malika Rabahallah mit. "Wir freuen uns sehr, dass Rasoulof uns weiterhin verbunden ist und seinen bewegenden, mutigen und hochaktuellen Film, der unter erschwerten Bedingungen entstanden ist, bei uns zeigen wird".
Der Regisseur teilte mit: "Ich freue mich von ganzem Herzen, mit meinem neuen Film wieder nach Hamburg zu kommen. Die Stadt ist mein zweites Zuhause". Mit dem Filmfest Hamburg bestehe eine enge Verbundenheit.
Darum geht es in "The Seed of the Sacred Fig"
In dem Film geht es um einen Ermittlungsrichter in Teheran, seine Familie und die Situation im Iran. Nach der Beförderung Imans zum Ermittlungsrichter am Revolutionsgericht in Teheran, der auch Todesurteile zu unterzeichnen hat, wächst nicht nur seine Verantwortung und sein Ansehen, sondern auch seine Angst. Einerseits vor seinen Vorgesetzten, auf der anderen vor möglichen Angriffen oder Attentaten in einer Zeit, in der es auf den Straßen immer wieder zu Protesten kommt, bei denen Hunderte Menschen jeden Tag verhaftet oder verurteilt werden.
Der Richter ergreift immer drastischere Maßnahmen - auch gegen die eigene Familie und setzt soziale Normen und die Regeln des Familienlebens außer Kraft.
Das Filmfest Hamburg läuft vom 26. September bis zum 5. Oktober 2024.
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