"Beim Fasten steckt die Frage nach dem Frieden mit drin"
Fasten und Verzicht sind vielfältig - und nicht nur in der Zeit nach Aschermittwoch im Trend. Beim Fasten geht es nicht darum, sich selbst zu kasteien, sondern einen Raum schaffen, um sich zu verwandeln.
"Wer die Welt verändern will, kann gleich mit sich selbst anfangen." Das hat mein Opa früher immer gesagt. Und eine gute Übung dafür ist die Fastenzeit. Mir gefallen besonders die "7 Wochen mit"-Fastenaktionen. Sieben Wochen mit mehr Bewegung, mehr Milde und Mut zum Beispiel.
Fasten und Frieden schließen sich nicht aus
Und dieses Jahr? Ist Fasten da kein schräges "Seelenwellness" und völlig egozentrisch, wenn gleichzeitig in der Ukraine die Bomben fallen? Ich glaube nicht, denn beim Fasten steckt die Frage nach dem Frieden gleich mit drin. Der beginnt ja bekanntlich im Kleinen in jedem von uns. Wo lebe ich so, dass es mir und meiner Umwelt damit nicht mehr gut geht? An welchen Stellschrauben könnte ich etwas verändern? Die Fastenzeit schafft dafür einen Entwicklungsraum. Sie ist ein Versuchslabor für mehr innere Klarheit und Rückbindung an eigene Werte. Zum Beispiel an den Satz: "Selig sind die, die da Frieden stiften, denn sie sollen Gottes Kinder heißen."
Mich begleitet dieses Jahr der Fastenkalender von "Andere Zeiten". Wandeln heißt der. Jeden Tag gibt es einen Impuls, einen Text als "Futter" für die Seele. Proviant durch diese Zeit mit unserer Sehnsucht und als Ausrichtung in Richtung Frieden.
