Der neu gewählte Papst Leo XIV. steht auf dem Balkon © Oliver Weiken/dpa Foto: Oliver Weiken

Botschafter des Friedens: Der neue Papst Robert Prevost

Stand: 09.05.2025 11:00 Uhr

Der neue Papst Robert Prevost nennt sich Leo XIV. Sein Friedensgruß von der Loggia des Petersdoms ist Programm, ebenso sein Name nach dem großen Sozialpapst Leo XIII.

von Diakon Gerrit Schulte

"Friede sei mit euch!" Mit diesen Worten trat der auferstandene Jesus in den Kreis seiner Jünger. So machte es am Donnerstag auch der neu gewählte Papst Leo XIV., als sich die Welt an das Ende des Zweiten Weltkrieges erinnerte. Sein Friedensgruß von der Loggia des Petersdoms ist Programm - ebenso sein Name nach dem großen Sozialpapst Leo XIII. Sichtbar wird, wozu sich der 267. Nachfolger des Heiligen Petrus berufen sieht.

Die Machtfülle des Papstes

Mit welchem Selbstverständnis das Amt des Papstes seit seinen Anfängen einhergeht, verrät ein Blick in die mächtige - von Michelangelo erbaute Kuppel des Petersdoms. In zwei Meter hohen lateinischen Lettern sind im Kuppelring in schwindelerregender Höhe die Worte Jesu aus dem Matthäus-Evangelium zu lesen: "Du bist Petrus, der Fels, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben." Welch eine übermenschliche - in Marmor geschlagene Machtfülle kommt da zum Ausdruck.

Berufungsgeschichte erzählt von Ängsten und Liebe

Der weiße Rauch am Donnerstag aus dem unscheinbaren kleinen Schornstein über der Sixtinischen Kapelle erinnert mich dagegen an eine weitere Berufungsgeschichte des Petrus. Die findet sich im Johannes-Evangelium. An zwei Stellen ist da von einem Kohlenfeuer die Rede. Das erste brennt nach der Verhaftung Jesu im Hof des Hohepriesters, wo Petrus dreimal seinen Herrn verleugnet: "Ich kenne diesen Menschen nicht!" Das zweite Feuer brennt am See von Tiberias, wo sich der Auferstandene den Jüngern noch einmal zeigt. In Anlehnung an die Verleugnungsszene fragt Jesus hier dreimal den Petrus: "Liebst du mich?" Petrus antwortet: "Herr, du weißt, dass ich dich liebe." Dann überträgt Jesus ihm das Amt des Hirten: "Weide meine Schafe."

Eine sehr menschliche Berufungsgeschichte, die nicht von Macht, sondern von Ängsten und Liebe erzählt. Nicht Leistung und Mut heben Petrus hervor, nicht felsenfeste Standhaftigkeit - einzig und allein aus dem Bekenntnis der Liebe zu Jesus erwächst seine Berufung zum Hirten.

Papst Leo XIV. verkündet Botschaft des Frieden

Es ist Papst Leo, dem neuen Petrus, nur zu wünschen, dass dieses Band der Liebe immer hält. Dass er von dieser Liebe getragen wird, um die Botschaft des Friedens und sozialer Gerechtigkeit in unserer verwundeten Welt zu verkünden.

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Der Papst Leo XIV. feiert seine erste Messe in seinem neuen Amt in der Sixtinischen Kapelle und schwingt ein goldenes Weihrauchfass aus dem racuh aufsteigt. © Uncredited/Vatican media/AP/dpa

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